Rezension

Ein interessanter Caligula

Vespasian: Der falsche Gott - Robert Fabbri

Vespasian: Der falsche Gott
von Robert Fabbri

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem Teil wird es interessant.
Zum einen entwickelt Fabbri eine sehr interessante und auch sehr nüchterne Darstellung um die Entstehung des Christentums, beginnend mit der Kreuzigung Jesu und lässt sie wiederholt in das Zeitgeschehen einfließen.  Zum anderen kommt die Geschichte um den künftigen Aufstieg Vespasians wieder ein wenig stärker in den Vordergrund in Gestalt des Orakels von Siwa, das Vespasian zu Teil wird.

Was mir jedoch am besten gefiel ist die Darstellung Caligulas. Fabbri gestaltet ihn weitestgehend so, wie man es aus den Überlieferungen um Caligula erwartet, gibt ihm aber auch nette kleine Eigenheiten, wie etwa das Gefühl, dass man als Hörer erhält, wenn es um Caligulas Verhältnis zum Senat geht. Häufig beschlich mich das Gefühl, dass Caligulas Wahn zu einem Teil bewusst gespielt sein könnte, um den Senat zu provozieren und dass er sich stellenweise der Konsequenzen seines Tuns durchaus bewusst war.

Zudem wird auch Vespasian als Person gezwungen innerhalb der politischen Ränke, häufig seinen eigenen Ansichten zuwider zu handeln. Das macht ihn als Protagonisten realer und für mich auch durchaus sympatischer.

Diese Mischung aus historischer Recherche mit fantastischen Elementen durch den Autor macht die ganze Reihe so spannend und mitreißend. Und selbstverständlich trägt die Lesung Erich Wittenbergs wieder einen großen Beitrag dazu bei.