Rezension

Ein Jahr wie dieses

Ein Jahr wie dieses - Daniele Bresciani

Ein Jahr wie dieses
von Daniele Bresciani

Bewertet mit 4 Sternen

Ich kann mir gut vorstellen, dass ein 14jähriges Mädchen schockiert ist, wenn sie ihren Vater, mit dem sie alleine zusammenlebt, plötzlich tot in seinem Bett findet. Seit dem Tag redet Viola nicht mehr. Sie versenkt sich in seine Briefe und Tagebücher. Dabei lernt sie einen Menschen kennen, der ihr nicht wirklich vertraut ist.

Wir lernen die Geschichte aus zwei Perspektiven kennen. So erleben wir die junge Viola, die nun im Internat lebt und sich gleichzeitig auf eine Reise in die Vergangenheit macht. Aber wir lernen auch Giacomos Erlebnisse in den achtziger Jahren in Großbritannien kennen. Die Wechsel der Perspektiven sorgen für Abwechslung.

Viola ist bei ihrem Vater geblieben, nachdem sich die Eltern getrennt haben. Sie hat ein sehr herzliches Verhältnis zum ihm. Daher ist ihr Schock besonders groß, als sie in tot auffindet. Die Aufzeichnungen ihres Vaters, die sie von Giacomos Freund nach der Beerdigung erhält, beschäftigen sie so sehr, dass sie versucht, die ganze Geschichte ihres Vaters herauszufinden. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Freundin Leslie.

Als Student hat sich Giacomo unsterblich in eine Engländerin verliebt. Diese Liebesgeschichte nahm ein tragisches Ende, das er Zeit seines Lebens nicht verkraftet hat.

Die Geschichte ist eigentlich voller Emotionen, doch der Schreibstil ist mir zu nüchtern. Obwohl mir die Protagonisten sympathisch waren, konnte ich ihnen daher nicht so recht nahe kommen.

Zum weiteren Verlauf der Geschichte will ich mich nicht äußern, um anderen Lesern die Spannung zu erhalten.

Ein schönes und berührendes Buch, dem jedoch einen etwas gefühlvollerer Schreibstil gut getan hätten.