Rezension

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Ein Junge erzählt aus seinem Leben

Für eine kurze Zeit waren wir glücklich - William Kent Krueger

Für eine kurze Zeit waren wir glücklich
von William Kent Krueger

Bewertet mit 4 Sternen

Der Junge Frank lebt zusammen mit seinen Eltern und seinen beiden Geschwinstern Jake und Ariel in New Bremen, ein Ort, in dem normal nicht allzu viel passiert. Doch im Sommer 1961 häufen sich mehrere Todesfälle. Als schließlich auch Franks Familie direkt betroffen ist, sieht er sich plötzlich konfontiert mit Verlust und Trauer und die ganze Familie muss versuchen mit der Tragödie umzugehen und wieder zurück ins Leben zu finden.

Krueger hat einen sehr flüssigen Schreibstil, der junge Frank erzählt überwiegend chronologisch die Geschehnisse aus jenem Sommer. Durch die Todesfälle könnte man meinen, die Geschichte ist ein Krimi, doch in Wahrheit ist sie viel mehr als das. Die Aufklärung der Mordfälle rückt mehr in den Hintergrund. Viel wichtiger und präsenter sind die verschiedenen Fragen, die der Tod mit sich bringt. Jeder in New Bremen geht ganz unterschiedlich mit Verlusten um. Da Franks Vater ein Pastor ist, werden auch Aspekte des Glaubens aufgegriffen. Wie kann man weiterhin an Gott glauben, wenn er einem das Kind nimmt, wie findet man zurück zum Glauben oder kann noch auf Trost hoffen? Aber auch die ganz alltäglichen Dinge, die Frank und sein Bruder erleben habe ich gerne verfolgt beim Lesen.

"Für eine kurze Zeit waren wir glücklich" ist kein rasanter Thriller, in dem man vor lauter Spannung keine ruhige Minute hat, sondern ein eher leiser Roman, der aber durchaus viel Tiefe hat und Spannung aufbauen kann. Denn irgendwie fiebert man doch mit und versucht selbst herauszufinden, wer denn nun der Mörder ist. Doch wie gesagt, dies steht nicht im Vordergrund, rundet das ganze aber irgendwie ab. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, auch wenn mir etwas gefehlt hat um die vollen 5 Sterne zu vergeben.