Rezension

Ein kleines aber feines Buch für zwuschendurch

Liebe mit zwei Unbekannten - Antoine Laurain

Liebe mit zwei Unbekannten
von Antoine Laurain

Bewertet mit 5 Sternen

Laure und Laurent sind sich nie begegnet. Beide leben in Paris. Eines Morgens findet Laurent eine elegante Damenhandtasche – augenscheinlich gestohlen und achtlos weggeworfen. Die Tasche verrät ihm zwar nicht den Namen der Besitzerin, doch ihr Inhalt gibt einiges über sie preis: Fotos, ein altmodischer Spiegel, ein Roman mit Widmung des Autors und ein rotes Notizbuch, in dem die Unbekannte ihre geheimsten Gedanken und Träume festgehalten hat. Laurent ist fasziniert von dieser Frau, immer mehr verliebt er sich in ihre Gedanken. Also beschließt er, sich auf die Suche nach ihr zu machen. Aber wie soll er sie finden?

Letztes Jahr im Oktober habe ich aus dem Atlantik Verlag “das Haus der vergessenen Bücher” gelesen und es hatte mich von der ersten Seite in den Bann gezogen. Als ich diese Buch bei Hugendubel sah., musste ich es einfach nur lese. Der Klappentext sowie das Cover haben mich restlos überzeugt.

Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, kann sich ein Mann, der nichts über die Frau weiß, sich in die Handtasche verlieben. Er kann….Laure wird vor ihrer Haustür, in Paris, von Unbekannten überfallen und ausgeraubt. Da es recht spät ist, kann und will sie niemanden wecken, sodass sie im Hotel gegenüber unterkommt. Als Laure am nächsten Morgen nicht wie angesprochen auscheckt, schaut ein Portier nach ihr. Die Verletzung die ihr der Handtaschenräuber zugefügt hat, scheint doch schlimmer zu sein und sie ist im Koma. Während unsere Protagonistin im Koma liegt, findet Laurent ihre Handtasche, die er eigentlich zur Polizei bringen will, da aber auf dem Revier viel lost ist, nimmt er sie mit nach Hause. Daheim wirf er einen Blick in die Taschen um nachzuschauen, ob es einen Hinweis auf die Besitzerin gibt. Doch die Suche gestaltet sich mehr als schwierig. Laurent gibt nicht auf. An Hand der wenigen Hinweise, findet er den Namen und die Adresse heraus. Als er ihr die Tasche zurück bringen will, trifft er auf William. William glaubt, dass Laurent ein Freund von Laure wäre und bittet ihn, den Laures Kater zu hüten. Nun stellt sich noch eine Frage, die hier natürlich nicht beantwortet wird, lernen die beiden sich noch kennen.

Der Autor hat einen angenehmen Schreibstil, sodass ich am Ende etwas traurig war, als ich die knapp 240 Seiten zu Ende gelesen hatte. Ich mochte die beiden Protagonisten von der ersten Seite und ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Bisher hatte ich immer gedacht, dass männliche Autoren keine Liebesroman schreiben können aber der Autor hat mich eines besseren belehrt. Am Schreibstil, der recht schnörkellos ist, erkennt man den Unterschied zwischen einem Autor und einer Autorin. Am Anfang dachte ich, dass das Buch eher aus Laures Sicht geschildert wird, denn sie lernt der Leser als Erstes kennen. Während sie aber im Koma liegt, kommt es zu einem Wandel der Erzählperspektive und für die nächsten Kapitel wird die Handlung aus Laurents Sicht erzählt.  Dieser feine Schreibstil kennzeichnet den kompletten Roman und macht ihn daher zu einem Roman, den man einfach nur mögen muss. Da ich das Buch ziemlich gerne gelesen habe und am Ende wehmütig Abschied genommen habe, bekommt das Buch fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung. Setzt euch auf den Balkon, in den Garten oder in den Park, vergesst alles um euch herum und macht eine virtuelle Reise nach Paris.

Mein Dank geht an den Atlantik Verlag, der mir das Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.