Rezension

ein kleines Highlight

Schattengeister - Frances Hardinge

Schattengeister
von Frances Hardinge

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung zum Jugendbuch:
Schattengeister

Inhalt in meinen Worten:
In einer Zeit noch lange vor euch, spielte sich etwas besonderes ab. Es gab ein paar Menschen, die Seelen in sich aufnehmen konnten und damit eine Ära weiter laufen ließen, doch ob das so gut war? Makepeace erkennt, nach einem Schicksalshaften Tod, das sie auch diese Gabe hat und flieht. Sie muss fliehen, denn sonst wird sie selbst nicht mehr existieren. Sie ist ein Mädchen, das dir ihre Geschichte erzählen möchte, doch noch viel mehr als das. Sie möchte dir eine Sicht auf Dinge schenken, die du vielleicht nicht überall erlernen und hören kannst, denn nur wenn du dich auf die magische Möglichkeit einlässt, Durchhaltevermögen und eine Portion Mut hast, wirst du mit Makepeace an das Ende ihrer Geschichte kommen. Doch es lohnt sich, und wer weiß, vielleicht begegnest auch du einer Seele?

Wie ich das Gelesene empfinde:
WOW! Was für ein Meisterwerk an Facetten und Personen sowie Wesen begegnet mir hier. Nicht unbedingt leichte Kost die ich mal nebenbei lesen kann, ich muss mich auf Makepeace und ihrem Innenleben einlassen, mich an der Nase herumführen lassen und erkennen, Liebe ist manchmal das Einzige was hilft, nicht an de, Wahnsinn zu verzweifeln den Makepeace erdulden muss. 
Also Makepeace ist hier ein deutliches Vorbild für mich. Sie geht ihren Weg, selbst wenn sie hinfällt, sich vereinnahmen lassen muss und dabei erkennen muss, das ein Verrat an sich selbst manchmal größere Folgen haben kann, als wenn ein anderer einen verrät. Starke Geschichte, die aber so facettenreich ist, das ich nicht immer an einem Stück weiter lesen konnte. 
Doch nicht nur das, das Buch wirft viele philosophische Gedanken auf, die lohnenswert sind, betrachtet zu werden. Sich sein eigenes Urteil zu bilden, über Themen, die eher Grenzgebiete sind. 

Die Geschichte:
Makepeace wird mit Alpträumen geärgert und ihre Mama verbietet ihr, zu Schreien denn sonst fliegen sie aus der Wohnstätte. Doch leider muss Makepeace mit ansehen, wie etwas grausames passiert. Das ergibt einen Umzug zu ihrem Vater. Doch dort ist es nicht viel besser, und die Flucht steht kurz bevor, doch dann passiert wieder etwas, was Makepeace erschüttert und doch nicht in die Knie zwingt. Unterwegs trifft sie auf Bär, einen ganz besonderen Arzt, einem Soldaten und vielen weiteren, doch was diese mit Makepeace zu tun haben? Am besten selbst lesen, denn sonst würde ich euch etwas wegnehmen, was wertvoll ist, selbst entdeckt zu werden. 
Am Ende, ergeben sich viele offene Fragen beim Lesen, werden alle Fragen beantwortet und viele AHA-Momente ergeben sich. So ist das Buch in sich abgeschlossen. Doch in der eigenen Vorstellung lebt das Buch weiter und auch die Ereignisse die mir begegnet sind. 

Schreibstil:
Die Sprache ist gewöhnungsbedürftig und auch nicht immer gerade so leicht für wenig geübte Leser, es lohnt aber, sich durchzufuchsen, und zu merken, welche Botschaft diese Geschichte mitteilen möchte. Toll fand ich, als ich mit den Seelen zu tun bekam, das diese anders gedruckt und hervorgehoben wurden, so war es nicht schwer mit zu kommen und zu verstehen, was passiert. Damit ergeben sich viele innere Dialoge, die mitunter scharf, lustig aber auch nachdenklich sind. 

Zitate:
Seite 256: Vielleicht glichen sich alle Seelen, wenn sie nackt waren, ihrer fleischlichen Hülle und aller Kleider ledig. 
Seite 439: Vertrauen ängstigt mich mehr als Schmerzen. 

Zwei Zitate die ich toll fand, das zweite weil ich es selbst fühlen kann. 

Charaktere:
Makepeace ist die Hauptakteurin, mit der ich am allermeisten meine Zeit verbringen darf. Dazwischen liegen die Seelen, und viele verschiedene Menschen. Ein komplexes Charakterspiel, das ich als Meisterwerk betrachte unter der Jugendliteratur. 
Doch mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. 

Die Welt:
Ich befinde mich in einer Welt zwischen Glaubensgegensätzen, die mich direkt an den Krieg zwischen Katholiken und Lutheranern erinnerte. Doch nicht nur das, die Geschichte wirkt wie aus längst vergessenen Tagen, es ist nicht unsere Zeit wo das Buch spielt, aber genau das gibt dem Buch den besonderen Reiz. 
Die Welt streckt sich sehr weit und am Rand lag für mich ein Wald. Doch ob es weiter geht? Das liegt an eurer eigenen Fantasie.

Empfehlung:
Für wenig geübte Leser könnte das Buch schwere Kost sein, wobei ich diese leichter empfand als den Lügenbaum, den die Autorin auch schrieb. Für mich aber eine gelungene Komponente an Spannung, Weite, Gedanken und Spielerei der Charaktere. Ich empfehle das Buch vor allem für Jugendliche die wirklich viel Lesen und sich auch auf komplexe Geschichten gut einlassen können. 

Bewertung:
Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen, vor allem war sie dezent eine Überraschung für mich, denn das erste Buch das ich von der Autorin las, riss mich nicht so sehr mit wie es hier der Fall ist. 
Deswegen fünf Sterne, für tolle Dialoge, interessante Handlungen und komplexen Charakterlichen Spielerein.