Rezension

Ein Lesehighlight

Die Reporterin - Worte der Wahrheit -

Die Reporterin - Worte der Wahrheit
von Teresa Simon

Bewertet mit 5 Sternen

Im zweiten Band geht es nahtlos und spannend weiter. Die 1960er Jahre in München. Da denkt man an freie Liebe, Jugendrevolte, Studentenunruhen. Im Mittelpunkt steht die junge Reporterin Malou. Sie hat es als verwitwete, berufstätige Mutter nicht leicht. Gibt alles für ihre Familie und ihren Beruf. Malou ist ehrgeizig und möchte unbedingt eine sehr gute Reporterin werden. Ihre feinfühlige Art öffnet Türen und die prominenten Größen dieser Zeit lassen sich gerne von ihr interviewen. Wir begegnen u.a. Romy Schneider, Jimi Hendrix, den Rolling Stones und Zarah Leander. Das alles wird eindrucksvoll, authentisch und atmosphärisch dicht erzählt. Teilweise durch kleine Anekdoten, die der Zeit entsprechen, ergänzt. Wie immer hat die Autorin intensiv recherchiert und es sehr spannenden umgesetzt. Die Charaktere sind sehr lebensnah gezeichnet und die wilden, quirligen Swinging Sixties kommen perfekt auf die Seiten. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren und ein Gefühl direkt dabei zu sein stellt sich ein. Es entwickelt sich ein Sog und man kann nicht aufhören zu lesen. Ein leicht und locker geschriebener Roman mit sehr ernsten Hintertönen. Sehr schön zu lesende emotionsreiche Zeitreise durch die 1960er Jahre. Unbedingt erwähnenswert sind noch die Playlist am Anfang des Buches und die hinreißenden Zitate von Frida Kahlo und Mascha Kaléko