Rezension

Ein magischer Sommer

Der Sommer, in dem die Zeit stehenblieb
von Tanya Stewner

Bewertet mit 5 Sternen

Juli hält sich für das hässlichste Mädchen der Welt. Schiefe Augen, ein abstehendes Ohr, viel zu intelligent und nerdig um jemals einen Freund zu haben. Ihr IQ hilft ihr aber auch nicht, um die auseinanderbrechende Beziehung ihrer Eltern zu verkraften. Um Kraft zu schöpfen, flüchtet sie auf ihre Lichtung, auf der sie noch nie jemanden getroffen hat. Doch eines Tages begegnet sie dort dem umwerfendsten Jungen der Welt – und er scheint sie ebenso umwerfend zu finden. Ihre Liebe verändert sie beide für immer, aber irgendetwas scheint sie auseinanderbringen zu wollen. Wer ist Anjano wirklich?

Eine magische Geschichte, die den Leser sofort in ihren Bann schlägt. Zwischen den Buchdeckeln findet sich ein Stückchen Sommer, Hoffnung und Mut. Es wird so viel mehr erzählt als eine Liebesgeschichte. In einer wundervollen Sprache und magischen Wortkompositionen lässt die Autorin unsere Gegenwart lebendig werden und auf eine Zukunft hoffen, die es wert ist, erkämpft zu werden. In einer Zeit, in der Dystopien den Markt fluten und jeder Zeitungsbericht die düsteren Prognosen noch zu bestätigen scheint, hat Tanya Stewner den Mut dem Pessimismus eine Utopie entgegenzusetzen. Diese ist so wunderschön und glaubhaft umgesetzt, mit originellen Ideen und Kampfgeist versehen, dass man als Leser sofort zupacken will, um sie zu erreichen.

Tolle Ideen, großartige Charaktere, eine wundervolle Sprache und eine runde, sehr gut durchdachte Geschichte – eine der besten Neuerscheinungen 2015! Das Buch lässt sich nicht mehr aus der Hand legen. Man bleibt mit dem Wunsch zurück, ein bisschen für eine solch positive Zukunft tun zu können, damit das Leben in dieser Welt lebenswert wird und bleibt – für alle Menschen, nicht nur für eine elitäre Minderheit.

Eine klare Leseempfehlung!