Rezension

Ein Meisterstück mit thrill, perfekt gelesen - ich bin begeistert!

Todesurteil - Andreas Gruber

Todesurteil
von Andreas Gruber

Bewertet mit 5 Sternen

Diese Rezension bezieht sich auf die Hörbuchfassung!

Die elfjährige Clara taucht unvermittelt wieder auf, nachdem sie ein Jahr lang verschwunden war. Das Mädchen ist jedoch stark traumatisiert und trägt auf dem Rücken Teile von Dantes „Inferno“ als Tätowierung! Wer hat ihr das angetan? Und wo hat sie gesteckt?
Als die ermittelnde Staatsanwältin Melanie Dietz das Mädchen mit ihren Therapiehund besucht, muss sie in ihr die Tochter einer ehemaligen Freundin erkennen, zu der jedoch schon vor Jahren jeglicher Kontakt abgebrochen war.
Unterdessen hat Sabine Nemez endlich den so lange ersehnten Studienplatz an der Akademie des BKAs bekommen. Dort trifft sie neben anderen hochbegabten Studenten auch den Profiler Maarten S. Snijder, den sie bereits zuvor bei einem anderen Fall kennenlernen „durfte“. Der Niederländer hat seine eigene Art, mit den Ermittlungen umzugehen und stellt den Studenten in seinem Kurs ungelöste Fälle vor. Nemez ahnt, dass es zwischen ihnen eine Verbindung geben muss, insbesondere, als sie erfährt, dass ihr Exfreund Erik auf der Intensivstation behandelt wird, weil ihm eine Kugel in den Kopf geschossen wurde.

Nach „Todesfrist“ legt Andreas Gruber mit „Todesurteil“ den 2. Teil der Krimireihe rund um Maarten S. Snijder vor. Ich selbst kannte den Vorgänger nicht und hatte dennoch keinerlei Probleme, mich in die Ereignisse und Protagonisten einzufinden.
Gruber charakterisiert jeden einzelnen von ihnen sehr detailliert, ohne dabei langweilig zu werden.
Im Gegenteil: Sowohl Sabine Nemez, als auch Snijder und Melanie Dietz wirken jeweils so unglaublich authentisch mit ihren unterschiedlichen Eigenarten, positiv wie… sagen wir mal besonders ;-).
Es gelingt ihm mühelos, die Sympathiepunkte auf die Seite der jungen Ermittlerin zu bringen, die von ihrem Mentor gefordert wird. 
Anfangs ist mir als Leser bzw. Hörer der Zusammenhang zwischen den beiden Tatorten Wien und Wiesbaden nicht ganz klar gewesen, was natürlich genau so gewollt ist. Andreas Gruber lenkt in Laufe der Seiten bzw. Tracks den Leser mal hierhin und mal dorthin. Nie weiß man so genau, was nun kommt.
Dadurch wird eine unglaubliche Spannung aufgebaut, auf deren Feinheiten ich aus Gründen der Spoilergefahr nicht näher eingehen möchte. 
Es darf jedoch so viel verraten werden: Die Erzählstränge werden schließlich gekonnt zusammengeführt.

Auch der Sprecher Achim Buch liefert eine grandiose Arbeit ab!
Er versteht es, den Personen durch ihre entsprechenden Dialekte unverkennbar zum Leben zu erwecken, was einen Großteil des perfekten Gelingens dieses Hörbuches ausmacht. Stets weiß man, mit wem man es gerade zu tun hat, nie verliert man die Übersicht über die Charaktere. Insbesondere Snijder ist ihm dabei besonders gut gelungen!

Insgesamt muss ich hier eine absolute Lese- bzw. Hörempfehlung aussprechen!
Für mich war es ein besonderes Hörerlebnis, wie man es selten geboten bekommt. 
Es ist klar: sowohl der erste Teil, als auch die folgenden werden Einzug in meinen Haushalt finden!