Rezension

Spannend, brisant und sehr gut gesprochen

Todesurteil - Andreas Gruber

Todesurteil
von Andreas Gruber

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Hörbuch, was verwirrt, fesselt und spannend ist. Man hört sich schnell in die Geschichte ein. Sie startet relativ langsam und anfangs hatte ich die Befürchtung es könnte so langatmig weitergehen. Aber nach gut einer halben Stunde wurde es schon interessanter und die Vorgedanken machten für mich als Zuhörer Sinn. Es werden zwei Handlungsstränge parallel erzählt. Auf der einen Seite die BKA-Studentin Sabine Nemez, die auf den letzten Drücker an der Akademie aufgenommen wurde und auf der anderen Seite die erfahrene Staatsanwältin Melanie Dietz, die eine grausame Kindesmisshandlung bearbeiten muss. Beides sind es starke Frauen, die sich gern mal über die Regeln und Vorgaben hinwegsetzen und ihren eigenem Instinkt folgen. Beide haben Kollegen bzw. Mentoren, die dies nicht so gut finden bzw. die sie ausbremsen wollen. Man ahnt lange Zeit nichts und erst mit der zweiten CD werden die Zusammenhänge deutlich. Doch Andreas Gruber macht mitten in der Aufklärung noch einmal eine Wendung, die noch einmal alles durcheinander wirft. 

Ich fand die Geschichte spannend, gut verzwickt und interessant aufgebaut. Auch die Hauptcharaktere sind gelungen. Mir hat besonders der Ausbilder Maarten S.Sneijder gefallen. Wieder einmal ein Einsiedler, der gern seinen eigenen Weg geht, sich nicht um die Regeln schert und noch viel lieber seine Mitmenschen beleidigt und zur Weißglut bringt. Sneijder ist Niederländer und sogar sein Telefon hat die Nationalhymne als Klingelton. 
Der Sprecher hat die Figur samt dem niederländischen Dialekt sehr gut herausgearbeitet. Auch die anderen Personen sind gut gelungen und sorgen dafür, dass ich mir noch einmal ein Hörbuch von Andreas Gruber einlegen werde. Das Durchhalten (was kein wirkliches Durchhalten, sondern eher  spannendes Zuhören ist) von über 15 Stunden lohnt sich und danach hat man ein gutes Ermittlerpaar mehr kennengelernt.