Rezension

Ein mutmachendes Buch eines herzkranken Jungens, der seine Herzenswünsche auslebt. Hier wird eine Reise voller verschiedener Abenteuer und Erlebnisse erzählt; ganz ohne ärztlichen Aspekt zur Krankheit des Protagonisten.

Dieses bescheuerte Herz - Lars Amend, Daniel Meyer

Dieses bescheuerte Herz
von Lars Amend Daniel Meyer

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Buch:
Das Cover zeigt Daniel Meyer mit seinen leuchtend roten Haaren, den Sommersprossen und einem fröhlichen Grinsen.  Er stützt seinen Kopf, wie so oft ab, wenn er keine Kraft mehr hat.  Entdeckt man dieses Buch im Handel, ohne es vorab zu kennen, weiß man direkt, hier geht’s um eine Lebensgeschichte, um Daniels Lebensgeschichte. Auf der Rückseite sind Lars und Daniel an einem Strand abgebildet. Die Schrift empfand ich ziemlich klein und ich hatte das Gefühl, gar nicht vorwärts zu kommen.

Erster Satz:
„Mein Name ist Daniel.“

Meine Meinung:
Ich wurde auf dieses Buch durch die Medien aufmerksam und war sehr gespannt auf Daniels Geschichte und wie Lars Amend ihm seine Herzenswünsche erfüllen konnte. Jedoch ging ich mit einer ganz anderen Erwartung an dieses Buch heran.

Daniel ist 15, und sein Wunsch ist es,  seinen 16 Geburtstag zu erleben. Daniels Herz ist krank und er wird es nicht mehr lange schaffen. Durch eine Schwester im Hospitz lernt er Lars kennen und die beiden verstehen sich auf Anhieb. Sie fühlen sich stark verbunden und nehmen sich als Brüder an. Sie fertigen eine Liste über Dinge, die Daniel  erleben möchte,  die da wären:

-          Nach Berlin fahren;

-          Ein fremdes Mädchen küssen;

-          In einem 5-Sterne-Hotel übernachten und beim Zimmerservice bestellen;

-          Mal ohne Aufpasser zu sein uva.  

 Lars verbringt viel Zeit mit Daniel und erfüllt ihm seine Wünsche. Die beiden gehen aus, trinken Alkohol (Daniel jedoch alkoholfreies Bier) und treffen sich mit heißen Frauen. Aber auch während der schlechten Tage ist Lars immer für ihn da, wenn er mal wieder kraftlos ist oder wegen Schmerzen ins Krankenhaus muss. Ist er mal nicht bei ihm, so telefonieren beide mehrmals täglich, einfach nur, um die Stimme des Anderen zu hören.

Daniel erzählt hier seine Erlebnisse mit Lars, was ein Abschiedsgeschenk für seine Mutter Debbie sein soll. Doch war ich hier etwas irritiert, denn Daniel putzt seine Mutter schon ziemlich runter mit Beschimpfungen oder ähnlichem, was auf seinem Zustand zurückzuführen ist. Doch auch Mutter Debbie hat es wahrlich nicht einfach, sie weint sehr viel. Die Familienzustände sind nur vage angedeutet und es bleibt offen, was es genau mit seiner Übersiedlung von Südafrika nach Deutschland auf sich hat. Weshalb haben sich die Eltern damals getrennt und warum hat seine Mutter Debbie ihn damals beim Vater gelassen? Ich fand es schade, dass diese Fragen nicht aufgeklärt wurden, wenn diese doch schon angeschnitten werden.

Einige Zusammenhänge fand ich auch nicht logisch. Daniel will mit heißen Mädchen ausgehen und mit ihnen Sex haben, Alkohol trinken und andere erwachsene Dinge tun, doch dann auf einmal ist er wieder down, spielt mit Puppen und Autos. Er will erwachsen sein, wenn andere um ihn herum sind, doch wenn er in vertrauter Umgebung ist, ist er wieder das Kind und dies passte leider nicht ganz zusammen. Zudem wird hier sehr viel von Alkohol und heißen Mädchen erzählt, was für mich mit der Zeit etwas langatmig wurde.

Schrecklich empfand ich die Schulkameraden von Daniel. Während seiner Schulzeit hatte er es mit ihnen nicht einfach und Mobbing war ein großes Thema.

Mir haben die medizinischen Informationen über seine Krankheit sehr gefehlt. Ich hätte gerne gelesen, was genau Daniel hat.  In dieser Geschichte steht der ärztliche Aspekt nicht im Vordergrund, sondern wie er seine Wünsche auslebt, sein Kampf ums Überleben und wie er die restliche Zeit erleben kann, um diese nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.

Mir hat dieses Buch gut gefallen, aber durch die vielen Fragen oder einige Ereignisse, die einfach nicht passten, konnte es mich leider nicht ganz überzeugen. Es gab einige Stellen, bei denen ich einen dicken Kloß im Hals hatte und den Tränen nahe war, doch im Gesamtbild wurde mir als Leser durch die Medien etwas anderes vermittelt, als ich es beim Lesen empfand.

Dieses Buch macht Betroffenen Mut, weiter zu kämpfen und zeigt, dass man auch mit einer solchen Krankheit den Lebensmut und die Lebensfreude nicht verlieren sollte.

Fazit:  
Ein mutmachendes Buch eines herzkranken Jungens, der seine Herzenswünsche auslebt.  Hier wird eine Reise voller verschiedener Abenteuer und Erlebnisse erzählt; ganz ohne ärztlichen Aspekt zur Krankheit des Protagonisten.