Rezension

Ein rätselhafter Fall

Die weißen Schatten der Nacht - Sabine Klewe

Die weißen Schatten der Nacht
von Sabine Klewe

Die zehnjährige Antonia Bruckmann wird im Haus der Eltern mit gebrochenem Genick am Fuße einer Treppe aufgefunden. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, stellt sich schnell als Mordfall heraus, denn die Leiche des Mädchens weist Hämatome und Verletzungen auf und bei der Obduktion stellt man fest, dass Antonia missbraucht wurde und zwar nach ihrem Tod.

Lydia Louis wird die Leitung der „Moko Toni“ übergeben und sie beginnt gemeinsam mit ihrem Partner Christopher Salomon und weiteren Ermittlern mit der Suche nach einem möglichen Täter. Bei Befragungen der Eltern stoßen sie auf erste Ungereimtheiten. Antonias beste Freundin Nora, die noch am Tage des Todes mit der Freundin zusammen war, scheint den Kommissaren Dinge zu verschweigen. Außerdem gerät relativ schnell ein in der Gegend häufig gesehener Exhibitionist ins Visier der polizeilichen Ermittlungen. Und dann taucht ein weiteres Mädchen auf, Leonie, und mit ihr wird der gesamte Fall immer rätselhafter.

Lydia Louis und Christopher Salomon bestreiten in „Die weißen Schatten der Nacht“ nun nach „Der Seele weißes Blut“ ihren zweiten gemeinsamen Fall. Diesen kann man mit oder ohne Kenntnis des Vorgängers lesen und wird nicht enttäuscht werden. Alleine die beiden doch sehr unterschiedlichen Ermittler machen einen großen Reiz dieses Krimis aus. Sie wirken aufeinander wohl ähnlich wie sie auch auf den Leser wirken, einerseits anziehend, dann aber wieder auch abstoßend. Beide haben vielschichtige private Probleme, die sich teilweise sogar dienstlich auswirken. Sie sind ein gutes Team und gerade deshalb darf man hoffentlich auf weitere Fälle mit ihnen hoffen.

Auch die Krimihandlung an sich ist durchweg spannend und für den Leser sind die Zusammenhänge hier nicht auf Anhieb durchschaubar. Damit bleibt der Fall bis zum Ende wirklich rätselhaft. Viele Handlungsstränge führen den Leser zu einem nicht erwarteten Schluss, manche Dinge bleiben offen und der Hintergrund der Geschichte an sich wirkt, zumindest bei mir, noch lange nach dem Zuklappen des Buchdeckels nach. Traurig, dass es so etwas gibt.

Copyright © 2013 by Iris Gasper