Rezension

Ein Roman ohne Tiefe

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls -

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls
von Noelle Salazar

Bewertet mit 3 Sternen

Eigentlich hatte sich die Autorin ein spannendes Thema ausgesucht, und zwar die Jahre von 1940 bis in die Achtziger hinein als historischer Hintergrund mit Blickwinkel auf die Geschichte der Woman Air Force Service Pilots, mit dem Fokus auf der Hauptperson Audrey Coltrane als leidenschaftlicher Pilotin. Doch leider konnte mich dieses Erstlingswerk nicht wirklich überzeugen.

 

Was ich persönlich interessant fand, waren die offensichtlich einigermaßen gut recherchierten historisch überlieferten Fakten. Nichts anfangen konnte ich dagegen mit den vielen Fachbegriffen aus der Fliegerei, die auch an keiner Stelle näher erläutert werden. Man hätte also immer wieder googeln müssen, um dem Kopfkino auf die Sprünge zu helfen. Das fand ich enttäuschend. Ein kleines Glossar wäre deshalb durchaus hilfreich gewesen. Wesentlicher jedoch ist meine Kritik am Schreibstil und an der Darstellung der Protagonisten. Die Autorin verherrlicht die Pilotinnen, sie schert die Frauen über einen Kamm. Alle sind gut und tüchtig und mutig und schön und unglaublich fähig. Und natürlich kommt die Liebe über sie, was auch sonst. Trotz diverser Schicksalsschläge findet man schließlich zum Glück. Das ist für mich ein Griff zu viel in die Kitschkiste, tut mir leid. Auffällig auch, dass selbst die schrecklichsten Szenen so platt und emotionsarm geschildert werden, dass sie den Leser völlig kalt lassen.

 

Zwar ließ sich das Buch insgesamt gesehen kurzweilig und unterhaltsam lesen, aber es packte mich an keiner einzigen Stelle, es berührte mich nicht. Ein Roman ohne Tiefe, ohne Ehrlichkeit, ohne Inspiration. Schade.