Rezension

Ein Sachbuch als Roman - gelungen!

Weiblich, jung, flexibel - Felicitas Pommerening

Weiblich, jung, flexibel
von Felicitas Pommerening

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch „Weiblich, jung, flexibel“ von Felicitas Pommerening ist im Herder Verlag erschienen. Es ist flexibel eingebunden und umfasst 178 Seiten mit Inhaltsverzeichnis, Vorbemerkung, 17 Kapiteln die abwechselnd einer der beiden Freundinnen Carlynn und Ellen gewidmet sind, Nachwort und Danksagung. Auf dem Cover findet sich eine grüblerische, junge Frau, die sich in der Farbgestaltung deutlich von dem maigrünen Hintergrund abhebt. Ihre Gedanken sind symbolisiert durch die sie umgebenden kleinen Comiczeichnungen zu Beruf und Familie.

Der Untertitel des Buchs „Von den wichtigen Momenten im Leben und wie man sie am besten verpasst“ deutet eher auf ein Sachbuch denn auf einen Roman hin. Eigentlich ist es jedoch beides. Die Autorin erzählt aus den unterschiedlichen Perspektiven der Freundinnen Carlynn und Ellen und ihren Gedanken und Gefühlen zu Karrieregestaltung und Familie. Die Geschichten laufen parallel und ergänzen sich. Beide haben ihr Studium abgeschlossen und sind auf der Suche nach einer geeigneten Stelle. Carlynn hat während ihres Studiums alles getan was ihrer Meinung nach einem Traumjob förderlich ist: zusätzliche Seminare, Praktika, zwei Auslandssemester. Doch jetzt stellt sie fest, dass für manche Stelle wieder andere Anforderungen gestellt werden wie die, die sie vorweisen kann. Nach einem Vorstellungsgespräch beginnt sie darüber zu grübeln, ob sie nicht irgendetwas in ihrem Leben verpasst hat. Ihr weiterer Weg führt sie zur Sinnfindung zu einem Freund nach Indien … Ihre Freundin Ellen hingegen scheint von Beginn an zu wissen, was sie möchte: nicht zu viel arbeiten, also Teilzeit um noch genug Zeit zu haben ihr Leben zu genießen. Doch es stellt sich heraus, dass Teilzeit dem Engagement im Job scheinbar entgegensteht. Auch sie begibt sich auf die Suche nach einem Job in dem sie sich selbstverwirklichen kann.

Felicitas Pommerening versteht es den Weg zweier fiktiver junger Frauen in den ersten beiden Jahren nach dem Studium unterhaltend aufzuzeigen, fundiert, jedoch ohne langweilige Zahlenbelege. Viele Probleme die sich im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses ergeben können, werden in den einzelnen, manchmal recht kurzen Kapiteln angesprochen. Die Autorin diskutiert die einzelnen Themen kontrovers, auf den Punkt gebracht, in Gesprächen ihrer Protagonistinnen mit den Eltern und Freunden. Das Buch regt vor allem junge Frauen an, sich Gedanken zu ihrem Lebensweg zu machen und vielleicht auch mal links und rechts des Wegs nach Möglichkeiten zu schauen um neue Erfahrungen zu sammeln.