Rezension

Ein Schicksal in Deutschland

Helenes Versprechen -

Helenes Versprechen
von Beate Rösler

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: 

New York, 1947: Die Kinderärztin Helene ist nach dem 2. Weltkrieg von Frankfurt in die USA emigriert. Vor beinahe 10 Jahren hat sie ihren Sohn Moritz auf einen Kindertransport nach England geschickt, um ihn von den Nazis zu retten. Helene ist Jüdin und ist dadurch der Verfolgung durch das Regime ausgesetzt. Ihr erscheint es als einziger Weg, ihn ins Ausland zu schicken, damit er die Chance hat, eine glückliche Kindheit zu erleben. Gelingt es den beiden wieder zusammen zu finden?

Meine Meinung: 

Ich habe in letzter Zeit wenige Bücher gelesen, die so bewegend waren, wie dieses Buch. Auf 2 Zeitschienen erzählt dieses Buch Helenes Leben. Auf der einen Seite ihr Neubeginn in New York, das Wiedersehen mit ihrem Sohn, das nicht ganz einfach verläuft, und dann Helenes Erlebnisse in Deutschland. Ihr Kampf um das Leben der Kinder im jüdischen Waisenhaus und ihrer Familie, ihr eigener Weg durch die Jahre des Naziterrors. 
Die Geschichte emotional sehr bewegend, zeigt sie doch mal wieder, welche Verbrechen in der Nazizeit begangen wurden und wie brutal hier gegen die jüdische Bevölkerung vorgegangen wurde. Schritt für Schritt wurden sie aus dem normalen Leben gedrängt, schikaniert, schließlich deportiert und zu einem großen Teil ermordet.
Besonders interessant wir Helenes Geschichte durch die Emigration in die USA, wo sie erfahren musste, dass hier das Leben so weiterging wie bisher und die Ereignisse in Europa keine große Rolle spielten. Ich konnte gut verstehen, dass Helene schockiert darüber war, wie die afroamerikaner in den Nachkriegsjahren in den USA diskriminiert werden, zeigt das doch gewisse Parallelen zu den frühen 30er Jahren in Deutschland.
Ein sehr lesenswertes Buch, mit interessanten Charakteren, gut recherchiert, schön flüssig zu lesen.  Man sollte immer mal wieder ein Buch aus dieser Zeit lesen, damit man nicht vergisst, was damals passiert ist.