Rezension

ein solider Auftakt ihrer düsteren Dystopie

Shatter Me -

Shatter Me
von Tahereh Mafi

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn eine Reihe mega gehypt wird, hat man automatisch eine gewisse Erwartungshaltung.
Es kann allerdings auch sein, dass der Hype an der Entwicklung liegt und deswegen mich auch noch nicht wie erhofft erreicht hat.
Die Rede ist von der Shatter me Reihe von Tahereh Mafi.
Und ich hab endlich den Sprung ins kalte Wasser gewagt.

Ich muss allerdings auch sagen, es ist kein Buch für nebenbei, auch wenn es nur 336 Seiten hat.
Ich empfand es als sehr drückend und schwer, was den Lesefluss nicht wirklich begünstigt hat. Dazu kommt eine gewisse Distanz, die man zu Juliette verspürt. Angesichts ihres besonderen Schicksals durchaus nachvollziehbar.
Juliette ist ein Monster oder aber ein Wunder.
Es liegt immer im Auge des Betrachters.
Sie kann retten, aber auch vernichten.
Mir hat es emotional gesehen einiges abverlangt. Schon bei ihrem privaten Umfeld hätte ich so schreien und toben können.
Ja, es ist kompliziert und schwierig, was mit ihr ist. Aber es ist dennoch keine Entschuldigung für Ignoranz, Abneigung und Schuldzuweisungen.
Denn trotz allem ist sie immer noch ein Mensch mit Gefühlen und Sehnsüchten.
Aber was passiert mit ihr, wenn immer wieder draufgehauen wird? Sie verschwindet immer mehr in ihrer eigenen Welt.
Sie ist kein Ding. Sie ist ein Mensch, der fühlt, lebt und atmet.

Und dann haben wir diese zerstörte Welt.
In der es um Macht und Vernichtung geht.
Ja, auch ungesunde Obsessionen spielen hier eine elementare Rolle.
Juliette gerät dabei zwischen die Fronten und sie hat niemanden, dem sie überhaupt trauen kann.
Angesichts von Juliettes schwerem Schicksal konnten die Emotionen nicht ganz bei mir greifen. Es gab gute Ansätze und ich konnte ihre inneren Kämpfe extrem gut nachvollziehen, aber wirklich umhauen konnte mich der erste Band nicht, auch wenn es am Ende noch eine richtig gute Wende gab, die alles im Bruchteil einer Sekunde verändert und das auf richtig faszinierende Art und Weise.
Unglaublich gut fand ich die Thematik mit Juliettes Begabung, denn diese ist sehr vielfältig und hat die Möglichkeit, in so viele Richtungen zu gehen.
Ich bin sehr gespannt, was die Autorin in den weiteren Bänden noch daraus machen wird.

Fazit:
Mit „Shatter me“ gelingt Tahereh Mafi ein solider Auftakt ihrer düsteren Dystopie.
Sehr drückend und schwer, aber auch sehr interessant durch Juliettes Begabung.
Sie geht vor allem sehr feinfühlig und zögerlich zu Werke, Emotionen entstehen nur schwer, was vor allem an Juliette liegt.
Ich bin trotzdem gespannt, wie es weitergeht.