Rezension

Ein starker Mutter-Tochter-Roman

Bei euch ist es immer so unheimlich still -

Bei euch ist es immer so unheimlich still
von Alena Schröder

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte von Silvia und ihrer Mutter Evelyn wird in zwei Handlungsebenen erzählt.
 Einmal erfahren wir alles über das Leben von Silvia im Jahr 1989, in dem sie mit ihrer gerade erst geborenen Tochter Hannah von Berlin in ihre ehemalige Heimat flieht und im Jahr 1950 dreht sich zunächst alles um die Hochzeit und das Leben von Evelyn.

Die Erzählstränge könnten kaum unterschiedlicher sein und beide sind typisch für die jeweilige Zeit. Evelyn hat das Leben, das viele junge Mütter in den 1950er Jahren führten: Heirat, Haus, Kind und keine Karriere, obwohl sie gerne als Ärztin arbeiten würde. Silvias Leben ist chaotisch und ungewiss und sie stellt sich mit ihrer kleinen Tochter der Vergangenheit ihrer Familie.

Mutter und Tochter könnten kaum unterschiedlicher sein und dennoch nähern sie sich im Verlauf der Handlung an. Emotional und spannend wird hier die Vergangenheit aufgerollt, in der die Familiengeschichte aufgedeckt und zu einem stimmigen Roman verflochten wird.

Mir gefiel hier der Wechsel im Schreibstil zwischen den Zeiten sehr gut, da dadurch der Kontrast zwischen dem Leben von Mutter und Tochter deutlich hervorgehoben wird.