Rezension

ein STück Erinnerung

Margos Töchter - Cora Stephan

Margos Töchter
von Cora Stephan

Bewertet mit 4 Sternen

          Klappentext
Leonore Seliger wächst in den 1960er-Jahren in der norddeutschen Provinz auf. Sie ist eine Außenseiterin, unangepasst, rebellisch. Trost findet sie bei Clara, einer Brieffreundin aus der DDR, die sie in einem Pioniercamp der DDR getroffen hat. In einem verrauchten Jugendclub in Osnabrück lernt Leonore die Musik der Beatles kennen, nach dem Abitur in England die freie Liebe. Während sie im Deutschen Herbst in Frankfurt studiert und durch eine verhängnisvolle Affäre ins Visier der Polizei gerät, bereitet sich Clara in Ostberlin auf eine große Aufgabe vor. Im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit soll sie in den Westen gehen, um dort für die Genossen die Augen aufzuhalten. Kurz bevor sie die DDR verlässt, bekommt sie eine Tochter und ist gezwungen, eine nahezu unmögliche Entscheidung zu treffen. Das Schicksal führt Leonore und Clara wieder zusammen. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet ein Geheimnis. Jahrzehnte später kommt eine junge Frau diesem Geheimnis auf die Spur und begibt sich auf eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit.
Meinung
Nach dem Klappentext dachte ich, ich weiß was für ein Buch ich lesen werde,
eine Geschichte über eine zornige Jugendliche und eine junge Frau die in den DDR Doktrinen aufgeht, aber es war viel mehr.
Es war zum einen ein Sammelsurium an bekannten Sprüchen der sechziger Jahre, ich bin im passenden Alter um davon genervt gewesen zu sein. Heute hat man Verständnis für alle diese Sätze weil sie echt sind und nicht nur ein Klischee. Zum anderen erfährt man eine Menge über die Gedanken und Gefühle der IMs die  aus Überzeugung ihre "Arbeit" gemacht haben.
Das Ganze wird teilweise aus der Sicht der nächsten Generation erzählt, eine Frau die nach ihren Wurzeln sucht, nach den Gründen für das Verhalten ihrer Mutter.
Stellenweise war das Buch für mich etwas zäh und langatmig das kann aber auch daran liegen weil ich viele der darin beschriebenen Szenen aus persönlicher Erfahrung kenne. Jüngere werden sagen ach so war das bei euch zu Haus, Ältere vielleicht ja es war schwer mit dir auszuhalten.
Im Ganzen  ein gutes Buch, weil so häufig gibt es dieses Thema in dieser Form nicht.