Rezension

Ein toller Auftakt einer Trilogie

Drachenkralle - Die Klaue des Morero - Janika Hoffmann

Drachenkralle - Die Klaue des Morero
von Janika Hoffmann

Der 14-jährige Simon befreit die Drachin Maya von Jägern, die sie gefangen haben. Die beiden verpflichten sich durch ein Ritual miteinander. Als Simons Dorf von Fremden überfallen wird, erzählt einer der Täter ihnen von der Klaue des Moreros. Um zu verhindern, dass der böse Herrscher Igor alle Menschen unterwirft, begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise. Begleitet werden sie dabei von Simons bester Freundin Katharina und dem Drachen Maro, so wie von Simons jüngerer Schwester Jana.

Drachenkralle ist der Debüt-Roman von Janika Hoffmann und der Auftakt einer Trilogie und richtet sich an ein etwas jüngeres Publikum.

Mir persönlich hat der Roman dennoch sehr gut gefallen. Zunächst einmal möchte ich anmerken, dass das für mich auch der Knackpunkt der Bewertung war: ich habe lange hin und her überlegt, wie viele Sterne ich dem Roman geben soll. Er weist zwar einige Schwächen auf, über die sich jedoch leicht hinwegsehen lässt, insbesondere für jüngere Leser. Da ich nicht ganz zur Zielgruppe gehöre, habe ich mir überlegt, wie ich das Buch vor einigen Jahren beurteilt hätte und mit meinen damaligen Lieblingsbüchern verglichen – mein 12-Jähirges ich wäre absolut hin und weg von dieser Geschichte gewesen.

Nun aber zu meinem Leseeindruck. Simon, der Protagonist ist genauso sympathisch wie Maya, Katharina, Maro, Jana und einige der später noch auftauchenden Figuren. Während des Lesens habe ich das kleine Grüppchen sehr ins Herz geschlossen und als ich auf der letzten Seite ankam, war ich ein wenig traurig, mich vorerst von ihnen verabschieden zu müssen.

Die Welt, die Janika Hoffmann mit Sarmela erschaffen hat, erwacht mit jeder Seite weiter zum Leben. Dies liegt vor allem an den wunderbaren Beschreibungen der verschiedenen Orte, die das Gespann auf seiner Reise besucht und durchqueren muss.  Als Leser fällt es leicht, sich diese vor dem inneren Auge vorzustellen.

Die Spannung fällt an keiner Stelle ab. Jede Szene bringt den Plot voran, auf langweilige Szenen zur Überbrückung wurde weitestgehend verzichtet. Und wenn doch mal eine langsamere Szene dazwischen ist, dann ist sie doch sehr schön zu lesen.  Immer wen man denkt, die Helden würden endlich eine Pause bekommen, wartet der nächste Schrecken auf sie. Dadurch wird es fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.

Der Schreibstil wirkt einfach, was in diesem Fall kein Manko ist. Er passt damit aber hervorragend zur Zielgruppe und lässt sich locker und leicht lesen. Perfekt für ein entspanntes Wochenende mit Tee auf dem Sofa oder im Bett.

Kurz gesagt: ein bezaubernder Fantasy-Roman, nicht nur für jüngere Leser.