Rezension

Ein unglaublich berührender Roman

Das Leben ist zu kurz für irgendwann -

Das Leben ist zu kurz für irgendwann
von Ciara Geraghty

Bewertet mit 5 Sternen

Genieße jeden Moment, als wäre es dein letzter – die und ähnliche Sätze hört man immer wieder, doch fällt es einem im hektischen Alltag oft schwer sie tatsächlich umzusetzen. Wie wichtig dies aber im Grunde ist, zeigt Ciara Geraghty in diesem Roman eindrucksvoll.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Terry, einer Hausfrau und Mutter, die sich aufopferungsvoll um andere kümmert, sich selbst darüber aber gern vergisst. Ihr ziemlich durchstrukturiertes Leben gerät völlig aus den Fugen, als sie erfährt, dass ihre MS-kranke beste Freundin Iris heimlich ihrem Leben ein Ende setzen möchte. Doch Terry will sich damit nicht abfinden und so machen sich Iris und Terry gemeinsam mit Terrys dementem Vater auf in die Schweiz, wobei sie alle jeweils andere Pläne verfolgen …

Die Figuren sind wirklich super gelungen. Ob Terry, Iris oder Terrys Vater – sie alle sind sehr facettenreich und eindrucksvoll beschrieben. Sie wirken so lebendig, dass man mit jeder Seite immer tiefer in die Geschichte hineingezogen wird und das Gefühl hat, ein Teil dieses ungewöhnlichen Roadtrips zu sein. Besonders gefallen hat mir der feine Humor, mit dem die Autorin der Story trotz des ernsten Themas eine gewisse Leichtigkeit verleiht, ohne dass jedoch die Tiefgründigkeit des Ganzen verlorengeht.

Ich habe mit ihnen gefiebert, habe gelacht, des Öfteren reflektiert und auch das ein oder andere Tränchen verdrückt. Alles in allem hatte ich mit diesem wundervollen Buch einige äußerst unterhaltsame Stunden verbracht und ich muss sagen, dieser Roman hat mich nicht nur berührt, sondern direkt ins Herz getroffen.