Rezension

Es hat mich nicht berührt

Das Leben ist zu kurz für irgendwann -

Das Leben ist zu kurz für irgendwann
von Ciara Geraghty

Bewertet mit 3 Sternen

Terry, zweifache Mutter von erwachsenen Töchtern, Ehefrau und mit Leib und Seele Hausfrau. Als sie erfährt, dass ihre beste und einzige Freundin Iris wegen ihre Multiple Sklerose Krankheit um ihr Leben selbstbestimmt zu beenden können und auf dem Weg nach Schweiz ist, begleitet sie sie unerwünscht auf ihre Reise. Da sie wegen einen Ungezieferbefalls im Altessheim ihren dementen Vater für eine Woche pflegen muss, packt sie ihm auch ins Auto und fährt los, in der Hoffnung, dass sie ihre Freundin von ihrer Vorhaben abzuhalten, solange sie kann. Drei völlig verschiedene Menschen begeben sie sich auf eine Reise aus Irland durch England, Frankreich bis in die Schweiz...

Ich habe aufgrund des Klappentextes eine gefühlvolle Story erwartet und leider wurde ich enttäuscht. Die Autorin hat viele schwierige und wichtige Themen ausgesucht aber meine Meinung nach hat sie das Potenzial daraus nicht richtig ausgeschöpft. Denn es geht hier nicht wirklich um MS, Demenz oder Sterbehilfe, sondern um Selbstfindung von einer Frau, die um 50 ist. Der Schreibstil der Autorin ist leicht zum Lesen und wenn man über Demenzkranke oder über Hausfrauen lachen kann, würde ich auch sagen, total witzig. Leider ich kann über solche Stationen nicht lachen, daher war es für mich eher unangebracht als humorvoll. Egal wie viel mühe ich mir mit den Charakteren gegeben hab, weder Terry noch Iris hat mich berührt. Obwohl Terrys Vater Eugene wie einer Nebenfigur war, war er der einzige, der mich richtig mitgenommen hat.

Ich finde die Grundidee toll, nur für mich fehlen jede menge Tiefgang. Nichtsdestotrotz, nette Geschichte über schwierige Themen ohne sentimental zu werden.