Rezension

Ein Wanderritt

Maja und Bella - Ein aufregender Pferdesommer - Inken Weiand

Maja und Bella - Ein aufregender Pferdesommer
von Inken Weiand

Bewertet mit 4 Sternen

Maja ist ziemlich enttäuscht. Alle Klassenkameraden fahren in aufregende Sommerferien und ihr eigener Familienurlaub wurde abgesagt. Für ihre Geschwister findet sich schnell Ersatz, aber sie scheint alleine zu bleiben. Zum Glück hat sie ihr Pferd Bella. Doch dann schlägt ihre Oma einen Wanderritt vor. Schnell findet sich ihre Reitergruppe zusammen und eine aufregende Pferdewoche beginnt.

Ein tolles Kinderbuch mit Pferden, Freunden und vielen Abenteuern. Die Charaktere sind sehr realistisch gezeichnet. Der Zickenkrieg – in den Reitstunden und auch auf dem Wanderritt ist sehr realitätsnah, doch das macht das Buch auch etwas anstrengend. Ich hätte mir hier gewünscht, dass die Gruppe irgendwie zueinander findet. So bleibt noch eine Menge für Folgebände zu erzählen, aber ein bisschen mehr Charakterentwicklung hab ich mir gewünscht. Der christliche Grundton ist in diesem Roman sehr dezent gehalten. Das ist kein Negativpunkt, sondern ein schlichte Tatsache. Gerade in diesem Buch, hätte er allerdings auch sehr gut in die Geschichte eingebracht werden können.

Sprachlich ist das Buch perfekt für 8jährige gestaltet. Kurze Sätze und Kapitel – das macht das Buch für erfahrene Leser vielleicht etwas episodenhaft, aber für die Zielgruppe sehr gut abgestimmt.

Ein großer Pluspunkt ist das Glossar. Nach dem ich es jetzt schon ein paar Mal erlebt habe, dass in Pferdebüchern auf Fachvokabular verzichtet wurde, zugunsten der „Verständlichkeit“, finde ich hier endlich wieder ein Buch, das mit entsprechendem Vokabular und mit Worterklärungen arbeitet. Das finde ich toll!

Außerdem ist die Geschichte wundervoll und reichlich illustriert!

Fazit: Ein rundum wunderbar gestaltetes Kinderbuch, das eine spannende und schöne Pferde-Sommergeschichte erzählt. Genau das richtige für pferdebegeisterte Mädchen ab 8! Kein überbordender oder krampfhaft eingebrachter christlicher Grundton, sodass sich hier niemand bedrängt oder aus dem Lesefluss gestoßen fühlt. Tatsächlich gestört haben mich eigentlich nur die statischen Charaktere. Ein bisschen Entwicklung hätte den Lesespaß gefördert, denn der Zickenkrieg war – so realistisch er auch sein mag – anstrengend.