Rezension

Ein wichtiges Thema nicht ganz so ansprechend verpackt.

Schamlos - Amina Bile, Nancy Herz, Sofia Nesrine Srour

Schamlos
von Amina Bile Nancy Herz Sofia Nesrine Srour

Bewertet mit 3 Sternen

„Meine Freiheit: Das zu sein, was sie nicht wollen, das ich bin.“

Mahmoud Darwish

 

Mit unseren ersten Veröffentlichungen über negative soziale Kontrolle und Schamkultur konnten wir endlich unsere eigenen Erlebnisse und Erfahrungen in Worte fassen, das Erleben ständiger Begrenzung in unserem Alltag.

Lange haben wir geglaubt, die Schuld für diese Begrenzungen läge bei uns. Dass sie als Strafe oder Schutz gedacht sind, weil mit uns etwas nicht stimmt, dass wir es sind, die sich anpassen müssen. Das ist es schließlich, was uns immer eingetrichtert wurde.

 

Eckdaten

eBook

122 Seiten

Gabriel Verlag (Thienemann-Esslinger Verlag)

Übersetzung: Maike Dörries

ISBN: 978-3-522-63065-8

2019

 

Cover

Es gefällt mir, auch wenn ich es noch nicht wirklich mit dem Titel in Verbindung setzen kann.

 

Inhalt

Wie kannst du sagen, wer du bist, wenn dir jeder sagt, wer du zu sein hast?

Hin- und hergerissen zwischen den Erwartungen ihrer Familie und ihrem Leben in einem westlichen Land – so geht es vielen muslimischen Mädchen. Doch noch nie haben sie ihre Geschichten so persönlich und offen erzählt – ohne zu urteilen und ohne ihre eigene Kultur zu verraten. Denn sie wollen nur eins: selbstbestimmt leben und frei sein.

 

Autorinnen

Herz, Srour und Bile, alle in den 1990er geboren, haben ihre Bewegung in den Medien als „Die schamlosen Mädchen“ gestartet und sich v.a. dem Thema „Negative Sozialkontrolle“ angenommen. Für ihren Einsatz für die Meinungsfreiheit sind sie u.a. mit dem Fritt Ord Honnør-Preis (2017) ausgezeichnet worden.

 

Meinung

Das Buch regt einen zum Nachdenken an, ob Muslime oder nicht. Denn ich denke, dass jedes Mädchen sich in irgendeiner Weise in diesem Buch angesprochen fühlt.

Die Autorinnen wollen vor allem muslimische Mädchen und Frauen dazu ermutigen, frei und offen zu reden. Sie erzählen selbst von ihren Problemen in der westlichen Welt. Einerseits wollen sie ihre Kultur nicht vernachlässigen, aber andererseits müssen sie auch in einer „fremden“ modernen Welt zurechtkommen.

Immer wieder werden die Erzählpassagen durch persönliche Gespräche der Autorinnen unterbrochen. Dieses Konzept hat es mir nicht so angetan. Ich fand es irgendwie verwirrend und es hat mich leider nicht so interessiert, wie ich vorher annahm.

Hier wird ein sehr wichtiges Thema angesprochen und es wird sehr persönlich erzählt, wie die drei Autorinnen damit im Alltag umgehen und welche Probleme es gibt. Sie wollen Betroffenen Mut machen, sich zu öffnen und selbstbewusster zu handeln.

An sich ist die Thematik interessant, aber vieles Angesprochene in diesem Buch war für mich nichts Neues, daher habe ich vieles nur überflogen.

 

❤❤❤ von ❤❤❤❤❤