Rezension

ein wirklich wunderbares Wohlfühlbuch!

Jetzt und hier und vielleicht für immer - Emily Gillmor Murphy

Jetzt und hier und vielleicht für immer
von Emily Gillmor Murphy

Mit eigenen Worten
In diesem Buch geht es um Olive und Tom, die unterschiedlicher nicht sein könnten. An Olives erstem Tag an der neuen Uni geht sie zu einer Party und trifft dort Tom. Diesen aufdringlichen betrunkenen Kerl, der anscheinend nur eines will. Tom, der das erste Mal in seinem Leben eine Abfuhr bekommt und diese nicht auf  sich sitzen lassen will.
Außerdem sind da noch Roz und Beth, sowie Damien und Peter .. und das ganze verrückte Leben drumherum.

Wirkung
Ich liebe dieses Buch in seiner Gesamtheit. Ich liebe dieses Cover, diesmal kein Scherenschnitt, sondern ein Silhouetten Bild, was ich wirklich wunderschön finde (auch wenn ich erst herausfinden musste, dass die Personen auf mich zu gehen und nicht von mir weg und ich das Gefühl habe, dass das Mädchen auf meinem Cover ein ganz gruseliges Gesicht hat). Der Titel ist sehr lang, aber unheimlich passend, weil man das Gefühl hat dieses Buch lebt einfach im Moment, vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Auch die Anordnung auf dem Cover finde ich sehr gelungen.

Positives
Ich muss einfach mit dem Schreibstil der Autorin beginnen. Emily Gillmore Murphy hat einen so locker leichten und angenehmen Schreibstil, dass man gar nicht merkt wie die Seiten eigentlich verfliegen. Das merkt man auch im Bezug auf die Charaktere im Buch, keine Eigenschaft oder Reaktion der Charaktere wirkt gekünstelt oder aufgesetzt. Ich konnte mich in jeden von ihnen hinein versetzen. Das Buch ist aus der Perspektive des Ich-Erzählers geschrieben, wechselt jedoch immer mal wieder die Perspektive zwischen Olive, Tom, Beth, Andy und Alison. Ich fand das sehr angenehm, bis auf einen Sachverhalt den ich gleich nochmal erläutern werde, da man sich so sowohl in Olives Situation, als auch in Toms Situation hineinversetzen konnte. Sehr gelungen. Alle Charaktere sind etwas klischeehaft (Bad Boy, Dorfmädchen, Partychick usw.), haben aber alle einen sehr interessanten Hintergrund, der das Klischee fast wieder wett macht. Ich persönlich mochte auch das Setting sehr gerne, da ich Geschichten, die an einer Universität spielen bzw. zur Zeit in der man zur Uni geht einfach mag. Ich kann mich da gut hineinversetzen. Der Verlauf wies keine langweiligen oder langatmigen Passagen auf, was ich sehr positiv erachte, auch das Tempo hat mir hier sehr gut gefallen, weil man genau die richtige Zeit bekam, sich mit bestimmten Themen auseinander zu setzen. Das Ende war meiner Meinung nach sehr gut, weil alle ihre eigene Sichtweise der aktuellen Situation nochmal geschildert haben. Besonders gelungen fand ich es, dass Tom seine Meinung ganz zum Schluss gesagt hat, weil es mich bei ihm am meisten interessiert hat, wie es ihm damit nun schlussendlich geht und wie er empfindet.

Negatives
Ja, es gibt tatsächlich einen kleinen negativen Punkt.
Ich fand, dass man die Sichtweise von Alison und Beth gut hätte weglassen können. Klar waren sie manchmal für das Verständnis nicht schlecht, aber ich denke man hätte das auch über Olive und Toms Sichtweise darstellen können. Das ist wirklich das einzige was mich ein bisschen gestört hat.

Zitat
Die Trauer fühlt sich an, als würde jemand mit einem Messer ein Riesenloch in deinen Bauch schneiden. Der erste Schnitt tut höllisch weh, aber die Wunde, die bleibt, schmerzt noch viel, viel schlimmer. Das klaffende Loch wächst einfach nicht mehr zu, und man spürt es, wo immer man ist, was immer man tut - immer.

Bewertung
Note 1 {sehr gut}
Ich kann ich kann diesem Buch einfach keine andere Note geben als eine eins, weil es mich einfach gefesselt hat. Es ist keine Story, die noch nie niedergeschrieben wurde, nichts weltbewegendes oder total neues, aber für mich ist es einfach ein absolutes Wohlfühl-Buch, trotz schwieriges und teilweise auch bedrückender Themen. Wer gerne Liebesromane liest, der wird dieses Buch lieben!