Rezension

Ein würdiger Abschluss

Exkarnation - Seelensterben - Markus Heitz

Exkarnation - Seelensterben
von Markus Heitz

„Exkarnation – Seelensterben“ ist der zweite spannende Teil rund um die Seelenwanderer-Abenteuer von Claire und ihren Widersachern.

Das tolle Layout des Buches, was ich schon bei Band eins gelobt habe, setzt sich auch in diesem Teil fort. Wieder beginnen die meisten Kapitel mit einem schönen Zitat zum Thema Seele. Dazu kommen dieses Mal Versuchsprotokolle der vermeindlichen Stiftung libra, die einen spannenden Einblick in deren Arbeit ermöglichen. Außerdem hat uns Herr Heitz eine düstere Shortstory mit angehängt, bei der sich alles um die Schatten und den urigen Bestatter Konstantin Korff dreht. Diese Geschichte rundet das Gesamtbild des Romans definitiv ab.

Die eigentliche Story wird wieder aus der Er-Perspektive erzählt und wechselt zwischen den verschiedenen Charakteren und Handlungsorten hin und her. Die Reise um die Welt setzt sicht fort, denn Claire ist auf der Suche nach Dubois. Aber auch bekannte Schauplätze wie Wien und Leipzig sind wieder mit dabei. Gerade für Wien scheint der Autor eine Leidenschaft zu haben, denn hier beschreibt er die Umgebung sehr ausführlich.

Die Charaktere haben mir in diesem Teil noch besser gefallen, da das Trio von Claire um Ares und Korff ergänzt wurden. Die beiden Männer könnten zwar nicht unterschiedlicher sein, sind aber jeder für sich einfach nur super. Gerade Ares hat mich von der ersten Seite an überzeugt. Er ist das Sinnbild von harter Schale, weicher Kern. Äußerlich ganz der Rocker, ist er trotzdem hilfsbereit und kommt der Maid in Nöten sofort zur Rettung. Auch Korff ist ein ganz spezieller Charakter, der einen mit seiner ruhigen Art einnehmen kann. Insgesamt hat Herr Heitz mit den Charakteren wieder einen super Job erledigt und ich würde mich sehr freuen, mehr von Claire, Korff und Ares zu lesen.

Mein einziger Kritikpunkt geht dieses Mal an die Spannung. Natürlich reden wir hier immer noch von einem Nerven aufreibenden Thriller, allerdings hätten die 60 Seiten mehr im Vergleich zu Band eins nicht sein müssen. Das hintere Drittel war mir ein bisschen zu zäh, sodass ich mir hier eine schnellere Auflösung gewünscht hätte. Zusammenfassend hat die Geschichte um die Seelenwanderer aber einen würdigen Abschluss gefunden.

In diesem Band sollten sich die Leser aber auf mehr Blut und Gewalt einstellen, da es eben eine finale Schlacht ist und sich hier niemand etwas schenkt. Wer also einen empfindlichen Magen hat, sollte vielleicht einige Stellen überfliegen …

Ein packender Thriller, tolle Charaktere, die man einfach ins Herz schließen muss und ein Finale, das dem Namen Heitz gerecht wird – düster, atmosphärisch und einnehmend.