Rezension

Ein wunderbares Buch!

Nachtzug nach Lissabon - Pascal Mercier

Nachtzug nach Lissabon
von Pascal Mercier

Bewertet mit 4.5 Sternen

Es gibt solche Bücher, die einfach viel zu lange darauf warten, gelesen zu werden und nach der Lektüre fragt man sich, warum es so war. Ich hatte von dem Buch schon die unterschiedlichsten Meinungen gehört, es überwogen allerdings diejenigen, die es nicht gut fanden, zu langatmig, es passiere zu wenig, der Schreibstil gefiele nicht, zu kompliziert etc.

Darum machte ich mich auf eine Geschichte gefasst, in der nicht viel passieren wird, die dafür aber umso mehr philosophische Betrachtungen enthalten wird. Ich war dann überrascht, wie viel doch passierte und auch, dass diese Zugfahrt nach Lissabon selbst gar nicht einen so großen Raum einnahm, wie ich dachte.

Der Berner Lehrer Raimund Gregorius, Mundus von seinen Schülern genannt, beschließt nach der Begegnung mit einer Portugiesin nach Lissabon zu fahren, um mehr über ein Buch und seinen Autor herauszufinden, das er recht spontan in einer Buchhandlung gekauft hat. So reist er nach Lissabon, um sich selbst zu finden, über sein Leben zu reflektieren und mehr über Amadeu Prado herauszufinden, dessen Schriften immer wieder zu neuen Gedankengängen inspirieren, sowohl den Leser als auch Gregorius. In Lissabon erfährt er immer mehr über die Geschichte des Autors und trifft so einige Personen, die ihn kannten.

Mich hat dieses Buch fasziniert, den Schreibstil fand ich wunderbar und auch ich habe mich auf die gestellten Fragen eingelassen. Eine Reise zu sich selbst und in die Zeitgeschichte Portugals über Widerstand und Folter, aber auch Beziehungen zu den Eltern, zur Familie und Freunden.