Rezension

Ein wunderschöner Roman über die Macht des Blutes.

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Tessa Gratton

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut
von Tessa Gratton

Zum Roman:
Seit Sillas Eltern gestorben waren, geht bei ihr alles drunter und drüber, denn sie glaubt als Einzige, dass ihr Vater nicht erst ihre Mutter und dann sich selbst ermordet hat. Da trifft eines Tages per Post ein Päkchen ein, welches ein geheimnisvolles Buch birgt, ein Buch, das Zaubersprüche enthält und in der Schrift ihres Vaters geschrieben worden war. Gleichzeitig zieht ein neuer Jugendlicher in die Stadt, und schon bald findet sie heraus, dass nicht nur sie selbst die Gabe der Magie im Blut hat, sondern das auch sein Blut stark und ihr Schicksal miteinander zu sein scheinen...

Fazit:

"Also wird die Frucht der Erde genommen,
ihr Fleisch herausgerissen.
Also wird sie dem Stillstand überantwortet und
der Verwesung. So lautet das Gesetz der Fäulnis,
des Todes dessen, was ist, der Geburt dessen, 
was sein wird. Ihr seid Wein."

Die Geschichte, die "Blood Magic" erzählt, enthält unglaublich viele Parallelen zu der Geschichte aus "Sixteen Moons - eine unsterbliche Liebe".
Selbes Setting, selber Grundriss im Plot, ähnliche Handlung und ähnliche Charakterzeichnung. Tatsächlich musste ich mich während des Lesens die ganze Zeit des Bewusstseins erwähren, dass ich "Blood Magic" lese und nicht "Sixteen Moons" (dies könnte allerdings auch daran liegen, dass ich beide Bücher hintereinander gelesen habe).
Dennoch, und obwohl so viele Gleichheiten herrschen, unterscheiden sich beide doch in der Art, wie sie geschrieben wurden, in der Art, wie wenige Details tatsächlich aus demselben Plot eine ganz andere Geschichte zaubern.

Die beiden Protagonisten der Geschichte sind in ihrer Zeichnung sehr den Jugendlichen dieser Generation entsprungen. Man kann sich sehr gut in ihre Sitationen reinversetzen, da man an ihrer Stelle genauso handeln würde, genau dasselbe sagen würde, genau dasselbe fühlen würde.
Auf eine sehr emotionale Weise werden ihre Gefühle dargestellt, die absolut authentisch wirken und obwohl sie manchmal doch sehr klischeehaft wirken, passt dies einfach unglaublich gut in das Setting der Geschichte.

Man könnte sagen, dass "Blood Magic", im Gegensatz zu "Sixteen Moons", die etwas extremere Version der Ereignisse darstellt, obwohl auch das Magiesystem sich voneinander unterscheidet. Denn Silla und Nick Padree (der neue Jugendliche in der Stadt) können ihre Magie ausschließlich mit Hilfe von Blutopfern hervorrufen.

Dies führt dazu, dass es nicht bei einem Schnitt im Finger bleibt, sondern, dass beide auch in die Extreme gehen. Was mir hierbei sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass Magie nicht nur als was gutes dargestellt wird, auch nicht bei den Protagonisten, sondern, dass Magie das ist, was man aus ihr macht.

"Wir geben etwas, um etwas anderes zu erschaffen."

Da beide eine schwere Vergangenheit im Bezug auf ihre Eltern hatten, stellt sich schon schnell heraus, dass ihre Vergangenheit sie einholt - und dass nicht nur sie in der Lage sind, ihre Magie hervorzurufen, sodass sie sich schon bald in einer Art Kampf gegen das Böse widerfinden.

Die Story ist ziemlich vorhersehbar, doch trotzdem spannend. Man fiebert mit und es kommt zu keinem Augenblick Langeweile auf. Zwar legt die Autorin ihr Augenmerk weniger auf die Landschaft und die äußere Umgebung, doch trotzdem folgt man dem Geschehen entspannt und kann seiner Fantasie im Bezug auf die eigenen Vermutungen freien Lauf lassen.

"Blood Magic" ist ein herrliches Buch zum Abschalten und genießen, dass im Gegensatz zu anderen Büchern nicht "Friede, Freude, Eierkuchen" bietet, sondern eine gehörige Portion von Niederträchtigkeit und Blutmagie enthält und dem Leser durchaus ein paar Tränen abzudrücken in der Lage ist. Für Fans von "Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe" auf jeden Fall zu empfehlen und auch für diejenigen, die gerne den Kopf abschalten und keiner allzu detaillierten und komplizierten Geschichte folgen wollen. Daher von mir 4/5 Sternen für Blood Magic.

Den Roman als solches kann man als abgeschlossen betrachten. Ob noch ein weiterer Roman folgt oder dies ein Einzelband bleibt, ist noch nicht bekannt. Allerdings gäbe es schon das ein oder andere, aus dem man durchaus noch einen zweiten Teil spinnen könnte.