Rezension

Ein wundervolles, außergewöhnliches Buch, bei dem die Grenzen des Realen und der Magie ein wenig verschwimmen...

Mit uns der Wind - Bettina Belitz

Mit uns der Wind
von Bettina Belitz

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Bislang hat sich Mona ihrem Schicksal so hingegeben. Durch ihre Krankheit Narkolepsie verbringt sie die meiste Zeit zu Hause, behütet von den Eltern und ihrem Bruder Manuel. Doch nun hat sie es sich in den Kopf gesetzt, etwas zu ändern. Sie will das legendäre Event Rock am Ring besuchen. Für ihre Familie eine Alptraumvorstellung. Doch sie setzt sich durch und fährt gemeinsam mit ihrem Bruder und seiner Freundin dorthin. Was keiner weiß, Mona will unbedingt dorthin, um Han-Ryu kennenzulernen. Einen Jungen, den sie nur aus Youtube-Videos kennt. Der mit dem Wind spielt, der ihren Drachen verkörpert, den sie in ihren Träumen immer sieht.
Gleichzeitig erleben wir die Geschichte von Adrian, der ebenfalls dieses Festival besucht. Sein einziges Ziel, endlich bei seiner Freundin Helen zum Zug zu kommen. Doch dann begegnet er einem Mädchen, das ihn nicht mehr loslässt .. mit ihren roten Haaren und ihrem Drachentatoo. Doch als er sie endlich in den Armen hält, wird sie bewusstlos und Adrian weiß nicht, wie er damit umgehen soll.

Meine Meinung:
Es ist wieder ein absolut typisch tolles Buch der Autorin. Ein Mischung aus ganz viel Realität und einem Hauch von Magie. In einem Moment erlebt man noch die harte Wirklichkeit und im nächsten Moment weiß man nicht, ist es ein Traum, oder ist hier tatsächlich mehr im Spiel. Und das mag ich so. Das, und die unglaublich anderen Ideen, die die Autorin immer hat. Mit denen sie sich abhebt von vielen anderen.

Ich wusste schon vor dem Buch, was Narkolepsie heißt. Doch was es wirklich bedeutet, darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. Was bedeutet es für jemanden, wenn er nie weiß, wo und wann er einschläft. Wieviele Einschränkungen bringt das mit sich, wieviele Gefahren und wieviel Leid. Darüber macht man sich einfach keine Vorstellungen. Ein bisschen was kann man aus dieser Geschichte lernen. Daher bewunderte ich Mona, wie gelassen sie damit umgeht, während ihre Familie ein riesiges Drama daraus machte und sie quasi erstickte. So sehr ich die Familie verstehen kann, doch manchmal ist es einfach zu viel des guten.

Umso spannender war Monas Ausbruch aus diesem goldenen Käfig, wie sie ihn selbst nennt. Auch wenn die Chancen, gerade ihn auf einem 80.000 Menschen vollen Ereignis zu treffen, gleich null sind. Sie ließ sich nicht abbringen von ihrem Weg. Und das gefiel mir. Der Glaube, etwas erreichen zu können, wenn man es wirklich versucht. Die Hindernisse zu beseitigen und Hilfe an Orten zu finden, wo man sie wahrscheinlich nie gesucht hätte. Mona trifft auf so tolle Menschen, die ebenfalls das Buch sehr bereichern.

Neben all dem realen ist dann noch der Teil, wenn Mona schläft. Ihre Träume, Ihre Erlebnisse, von denen man nie weiß, sind es jetzt reine Träume oder offenbaren sie etwas viel größeres, was dahinter steckt. Diese Träume zeigen uns einen Hauch von Magie, der so viel Hoffnung mit sich bringt, dass es einen richtig ergreift.

Aber auch Adrian gefiel mir richtig gut. Dieser toll aussehende Kerl, dessen Charakter so gar nicht mit seinem Äußern mitkam, den aber jeder in eine Schublade steckt und dessen großer Traum auch so wenig greifbar ist, dass man auch hier manchmal nicht wusste, was ist noch Realität und was nicht.
Und dieses bisschen „nicht genau wissen, was hier gerade passiert“, das macht das Buch in meinen Augen wieder so ungewöhnlich, so außergewöhnlich, so genial!

Fazit:
Ein wundervolles, außergewöhnliches Buch. Bei dem die Grenzen des Realen und der Magie ein wenig verschwimmen und nicht greifbar sind und es damit zu einem großartigen Lesespaß werden lassen. Spannung, Humor, Gefühl, Hoffnungen und Veränderung sind in meinen Augen die großen Schlagworte für dieses Buch, das ich nur empfehlen kann!
 

Kommentare

Leila99 kommentierte am 11. März 2015 um 19:59

Na ja - genau genommen ist Helen ja noch nicht seine Freundin....aber ansonsten kann ich dir nur zu stimmen - es war zwar mein erstes Buch von Bettina Belitz, aber bestimmt nicht mein letztes...