Rezension

Spannende Geschichte mit polarisierenden Protagonisten

Mit uns der Wind - Bettina Belitz

Mit uns der Wind
von Bettina Belitz

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe mich total auf diese Geschichte gefreut, da mich der Klappentext total ansprach und wurde wahrlich nicht enttäuscht.

Mona war mir von der ersten Seite an total sympathisch. Sie hat sich da in jemanden verguckt (Han-Ryu) und spürt durch ihre intensiven “Träume” eine Verbindung zu ihm. Sie will ihn kennenlernen und hofft, dass ihr das auf dem Festival gelingt. Ich finde das irgendwie romantisch. Sie tut mir aber auch irgendwie leid, denn sie wird von ihren Eltern und ihrem Bruder in ihrem Leben extrem eingeengt. Über die Geschichte hinweg tut Mona viele Dinge, die man nachvollziehen kann, sie versucht aus ihrem goldenen Käfig auszubrechen, aber auch einige Dinge, die ich nicht nachvollziehen bzw. nicht gutheißen konnte. D

Auch Adrian ist ein sehr sympathischer Kerl. Er wirkt manchmal etwas geheimnisvoll, aber insgesamt habe ich ihn als sehr sensiblen jungen Mann empfunden.

Manuel fand ich von Beginn an eher unsympathisch und meine Meinung hat sich bestätigt. Meiner Ansicht nach ist Manuel ein, durch die Umstände vielleicht auch dazu gemacht, psychisch kranker junger Mann. Er richtet sein ganzes Leben auf seine Schwester aus und überschreitet dabei Grenzen, die er nicht überschreiten dürfte. Sicher sind seine Eltern daran nicht unschuldig, da auch sie ihr Leben voll aus Monas Krankheit ausgerichtet haben und Manuel so vielleicht sogar dazu getrieben haben, Mona zu bevormunden. Gerade in den letzten Szenen in seinem und Monas Elternhaus wird dies extrem deutlich.

Die Geschichte fand ich im Ganzen sehr berührend und mitreißend. Ich habe mir Mona mitgefiebert, sie über das Festivalgelände begleitet, mich gefreut, als sie neue Freundinnen gefunden hat, die ihr beistehen. Es gab aber auch einige Stellen, die mir nicht so gut gefallen haben, da ich sie ein bisschen unrealistisch fand z. B. die ersten körperlichen Annäherungen von Mona und Adrian gingen mir viel zu schnell.

Die Abschnitte über den Drachen fand ich im nachhinein, wenn man die ganze Geschichte kennt sehr stimmig. Ich muss aber auch gestehen, dass sie mir beim Lesen einen Tick zu esoterisch waren. So richtig konnte ich damit nichts anfangen.

Ich liebe die Geschichte wirklich. Der Schreibstil ist wundervoll berührend und reißt den Leser in die Geschichte hinein. Die Figuren sind mit sehr viel Tiefe gezeichnet und wissen zu polarisieren. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.