Rezension

Einblicke in Harrys Gedankenwelt

Amerikanisches Solo - Katja Eichinger

Amerikanisches Solo
von Katja Eichinger

Bewertet mit 4 Sternen

Harry Cubs ist eine Jazz-Legende. Über seine Konzerte werden Studien gemacht, er hat den Jazz geprägt. Allerdings ist er nur auf Tour glücklich, die Monate in denen er eine Zwangspause machen muss, sind verhasst. Einziger Lichtblick in LA sind seine Schlangen, die er über alles liebt. Er stellt sich auf eine drohende Depression ein, als er seiner neuen Nachbarin Mona begegnet, auf die er sich fixiert. Eine dramatische Entwicklung bahnt sich an.

Der Roman wird aus der Sicht von Harry Cubs erzählt. Es geht vor allen Dingen um seine Gefühlswelt und sein Leben. Die Handlung ist eher Beiwerk. Psychologisch betrachtet ist es sehr interessant in die Welt von Harry einzutauchen. Die Autorin schafft es, seine Geschichte sehr schön in seine Gedanken einzuarbeiten. Nach und nach enthüllt sich das Leben von Harry und man fängt an zu verstehen, warum er so geworden ist. Man fängt an seine Handlungen nachzuvollziehen, obwohl sie manchmal wirklich abwegig sind.

Da Harry sehr egozentrisch ist, bleiben alle anderen Charaktere sehr flach. Auch Mona, mit der er am meisten spricht, wird durch seine Sichtweise nur verzerrt dargestellt.

Der Jazz spielt hier natürlich eine große Rolle und dem Leser wird sehr viel Wissen über dieses Thema vermittelt.

Die Handlung war wie gesagt nicht sehr entscheidend. Leider war das Ende für mich schon früh vorhersehbar und somit nicht wirklich spannend.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und er liest sich sehr flüssig. Die Kapitel waren nicht zu lang und insgesamt sehr leserfreundlich.

Insgesamt ein tolles Buch, das ich gern gelesen habe. Da es mich am Ende nicht mehr überraschen konnte bekommt es 4 Sterne. Ich kann es jedem empfehlen, der in die Gedankenwelt eines Jazzmusikers eintauchen will.