Rezension

Eindrucksvolle Gedankenreise in die Zeit des Deutschen Wirtschaftswunders

Die Zeit der Hoffnung -

Die Zeit der Hoffnung
von Bettina Pecha

Bewertet mit 5 Sternen

Im zweiten Band von Bettina Pechas Wirtschaftswunder-Saga nimmt uns die Autorin mit in die Fünfziger Jahre. Hier treffen wir Katharina wieder. Ihr Leben hat sich mittlerweile völlig verändert. Sie ist glücklich mit Moritz, und die Geburt ihres Kindes macht die kleine Familie vollkommen. Aber für Katharina ist es doch schwer, denn sie muss ihre Berufstätigkeit und damit auch ihre Unabhängigkeit aufgeben. Sie lernt Lisa kennen, deren Lebensumstände so ganz anders sind und so gar nicht den Moralvorstellungen der damaligen Zeit entsprechen. Mit aller Kraft setzt sich die junge Frau für die Rechte ihres unehelichen Kindes ein.

Eine berufliche Herausforderung für Moritz führt die kleine Familie nach Berlin. Schnell findet Katharina hier Freunde, die wiederum völlig andere Probleme haben. Die politischen Umstände und die Folgen des Kalten Krieges sind hier hautnah zu spüren, und Katharina wünscht sich nicht selten in die Geborgenheit und Sicherheit ihrer schwäbischen Heimat zurück. Glücklicherweise ist ihr klar, dass der Aufenthalt in Berlin zeitlich begrenzt ist.

Für mich war es sehr fesselnd, mehr über die 50er Jahre zu erfahren, eine Zeit, in der meine Eltern jung waren und die ich nur aus deren Erzählungen kenne.

Die tragischen Ereignisse rund um den Mauerbau werden hier sehr authentisch dargestellt, und so manches geschilderte Schicksal basiert auf einer wahren Begebenheit. Die Autorin hat die bewegte Wirtschaftswunder-Ära und ihre Höhen und Tiefen mit viel Zeitkolorit sehr eindrucksvoll dargestellt. Es kommen viele Probleme der damaligen Zeit zur Sprache, und durch die davon betroffenen Protagonisten wirkt die Handlung lebendig und realistisch.

Mir hat dieser gedankliche Ausflug in die deutsche Vergangenheit sehr gefallen, und der Roman hat mich nicht nur sehr gut unterhalten, sondern mich auch berührt und mir neues Wissen offenbart.