Rezension

Eine aufwühlende Familiengeschichte!

Vatermal -

Vatermal
von Necati Öziri

Der Student Arda liegt im Krankenhaus mit Organversagen. Es ist ungewiss, ob er es überleben wird. Er schreibt seine Geschichte, seine Wahrheit für seinen Vater Metin, den er nie kennengelernt hat, auf. Dabei berichtet er nicht nur von sich selber, sondern auch aus dem Leben seiner Mutter Ümran und seiner Schwester Aylin.
Necati Öziri hat mit "Vatermal" eine aufwühlende Familiengeschichte wundervoll umgesetzt. Der Schreibstil ist auf den Erzähler angepasst und wirkt jung, nicht hochgestochen und dennoch klar verständlich. Durch die Erzählweise erhalten die Charaktere mit Verlauf der Geschichte mehr Tiefe. Mit jeder Offenbarung werden Auslöser und Hintergründe von Taten und Verhaltensweisen klarer.
Gewünscht hätte ich mir noch die Übersetzung einiger türkischer Wörter. Es ist zwar nicht oft vorgekommen, aber ein paar Mal musste ich mir Wörter übersetzen (zB. "teyze" heißt Tante). Dies würde beim Verstehen der Geschichte helfen und einen angenehmeren Lesefluss schaffen.
Im Ganzen halte ich das Buch für ausgesprochen gelungen. Es hat mir Ardas Welt anschaulich eröffnet und ein Leben gezeigt, welches so unterschiedlich von meinem ist, obwohl wir im gleichen Land groß geworden sind.
Wirklich zu empfehlen!