Rezension

Eine berührende Scheidungsgeschichte

Tilda und der Duft der Welt - Karin Koch, Iris Wolfermann

Tilda und der Duft der Welt
von Karin Koch Iris Wolfermann

Bewertet mit 5 Sternen

Für Tilda besteht die Welt aus Düften. Sie mag den Duft von Muskatnuss. Nur bei Papa müffelt es. Ihr vierjähriger Bruder Hans ist Maschinenbauer. Er hat eine Wartemaschine entwickelt, um die Zeit bis zum nächsten Besuch bei Papa zu verkürzen.

Die Autorin hat ein berührendes Kinderbuch geschrieben. Tilda und Hans sind Scheidungskinder. Die Geschichte wird aus der Sicht von Tilda erzählt. Beide leben bei der Mutter. Die Sehnsucht nach dem Vater aber bleibt. Anfangs gibt es regelmäßige Besuchszeiten. Doch dann werden die von der Mutter verhindert.

Auf kindgerechte und einfühlsame Art zeigt das Buch, dass die Geschwister beide Elternteile brauchen. Probleme im Haushalt des Vaters macht Tilda durch die Gerüche fest. Damit werden aber auch Veränderungen deutlich.

Veranschaulicht wird die Geschichte durch viele bunte Illustrationen. Dadurch können sich die Kinder die Verhältnisse in beiden Wohnungen gut vorstellen.

Das Buch lässt sich zügig lesen. Der Schriftstil ist der Altersgruppe angemessen. Viel Wert wird darauf gelegt, die Gefühle der Kinder wiederzugeben. Auseinandersetzungen der erwachsenen werden nur in dem Rahmen einbezogen, de für Kinder nachvollziehbar ist.

Das Cover zeigt Tilda, die in den Armen ihres Vaters ein zufriedenes Gesicht macht. Auf der Rückseite wurde Hans mit seinem Werkzeug abgebildet.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Auf kindgerechte Weise wird deutlich, welche Folgen eine Trennung der Eltern für die Kinder haben kann, wenn die Erwachsenen nicht zu einer vernünftigen Einigung kommen.