Rezension

Eine besondere Bescherung

Mit dem Schnee kommt der Tod -

Mit dem Schnee kommt der Tod
von Nicola Upson

Bewertet mit 4 Sternen

Detective Chief Inspector  Archie Penrose lädt die Schriftstellerin Josephine Tey und deren Freundin Martha ein, mit die Weihnachtstage auf St. Michael’s Mount zu verbringen. Seine Jugendfreundin Hilaria St. Aubyn richtet die Festlichkeiten aus. Ihr besonderer Gast ist die Schauspielerin Marlene Dietrich, die sich im Jahr 1938 für jüdische Flüchtlingskinder einsetzt. Ein Spendenaufruf hat bereits etliche tausend Pfund eingebracht. Bei den Gästen handelt es sich um eine sehr gemischte Gruppe. Es ist zu hoffen, dass diese Unterschiedlichkeit eher zu angeregten Gesprächen führen mag. Doch Animositäten sind nicht immer vermeidbar. Unangenehm wird es jedoch erst als die Haushälterin eine Leiche entdeckt.

 

Im englischen Original handelt es sich um den achten Band einer Reihe um die Autorin Josephine Tey. Eine Reihe, in der Wahrheit und Dichtung klug miteinander vermischt werden. Bei Josephine Tey handelte es sich um eine Schriftstellerin, die tatsächlich gelebt hat, die Kriminalromane geschrieben hat und über deren Leben nicht viel bekannt ist. In diese Leerstelle sind die Kriminalromane hineingeschrieben worden. Ganz im Sinne von Agatha Christie und anderen Weggefährtinnen kommt es hier auf einer Insel zu einem Mord. Um die Weihnachtstage bei schlechtem Wetter, wird es schwierig die Insel zu verlassen oder zu ihr zu gelangen. Inspector Penrose hat also eine begrenzte Anzahl von Verdächtigen und eine Flucht ist nicht ohne Weiteres möglich.

 

Eine sehr britische  Kriminalgeschichte, die ihren traditionsreichen Vorgängern in nichts nachsteht. Vielleicht kommt einem beim Lesen der Gedanke, so ähnlich kennt man es schon. Doch die Autorin hat ihre Akteure so liebevoll in ihren Rahmen gesetzt, dass man in jedem Moment mit Freude weiterliest. Wenn sich alles auflöst, ist man schließlich doch überrascht. Josephine Tey als Autorin von Kriminalromanen hat logischerweise einige Erfahrungen, wie Menschen sind und weshalb sie mitunter morden. Penrose ergänzt die dabei mit seinen langjährigen Berufserfahrungen und den technischen Möglichkeiten. Doch während sie von Festland abgeschlossen sind, müssen sich Tey und Penrose ganz auf ihr Bauchgefühl und ihre Fähigkeiten konzentrieren, geschickte Fragen zu stellen. Mit ihrer Art fesseln sie beim Lesen und man folgt ihren Gedankengängen mit Spannung.

 

St. Michael’s Mount kann während eines großen Teils des Jahres besucht werden. Wenn man sich die web.site anschaut, kann man einige Schilderungen noch besser würdigen. Wie schon gesagt, die Verknüpfung von wahren Begebenheiten und Orten mit fiktiven Schilderungen, ist hier ausgesprochen gelungen.