Rezension

Eine bewegende Geschichte über Trauerbewältigung, Liebe und Hoffnung

Bis zum Mond und zurück -

Bis zum Mond und zurück
von Dani Atkins

Bewertet mit 5 Sternen

Lisa und Alex sind sehr glücklich verheiratet und Eltern des 6-jährigen Connor. Auf dem Weg zur einer Astronomie-Tagung wird Lisa bei einem Zugunglück schwer verletzt und erliegt schließlich ihren Verletzungen. Alex ist nicht nur schwer getroffen vom Tod seiner geliebten Frau sondern auch überrascht, dass Lisa als Organspenderin registriert ist. Da es Lisas Wunsch war, stimmt Alex den Organspenden zu und vier Menschen, Molly, Mac, Barbara und Jamie, kann geholfen werden.
Besonders im Fokus steht Molly, der das Herz von Lisa transplantiert wird und deren Leidensgeschichte vor der Transplantation bewegend war.
Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Alex und Molly erzählt, wobei die anderen drei Organempfänger nicht zu kurz kommen.
Alex nimmt nach einer gewissen Zeit Kontakt zu den Organempfängern auf und alle lernen sich bei einem Treffen kennen.
Ganz besondere Freundschaften entstehen …

Ich hatte es schon erwartet, dass Alex sich stark mit den Organempfängern verbunden fühlt, da er in ihnen weiterhin ein Stück seiner geliebten Lisa sieht. Besonders nahe steht ihm Molly, in der ja Lisas Herz schlägt. Alex und auch der kleine Connor durchleben eine sehr schwere Zeit nach dem Tod von Lisa. Der kleine Junge versteht einfach nicht, warum seine Mummy plötzlich nicht mehr da ist und erwartet ständig, dass sie zurückkehrt.
Aber auch die vier Menschen, deren Leben so entscheidend verbessert bzw. sogar gerettet wurde durch Lisas Organe, kämpfen mit den unterschiedlichsten Emotionen als sie sehen, wie Alex und Connor leiden und in ihrer Trauer gefangen sind, während sie nun ein besseres Leben führen können.
Es gelingt Dani Atkins hervorragend, diese vielfältigen Emotionen darzustellen und zum Leser zu transportieren. Für mich war das alles nachvollziehbar, auch wenn ich befürchtet habe, dass sich Alex bezüglich Molly und Lisas Herz in eine Idee verrennt.
Aber auch Molly kämpft mit unterschiedlichen Gefühlen und muss erst erkennen, welche die für sie richtigen sind.
Dennoch entstehen zwischen allen eine besondere Freundschaft und ein toller Zusammenhalt.
Das Verschwinden des kleinen Connor gegen Ende ist dramatisch, bringt aber am Ende für alle noch mal neue Erkenntnisse und auch der kleine Junge findet seinen Frieden.

Diese Geschichte zeigt auf eine sehr bewegende und einfühlsame Weise, wie nah Leben und Tod beieinander liegen. Sie zeigt aber auch, welche heilsamen Gefühle entstehen können, wenn die Hinterbliebenen sehen, wie die gespendeten Organe ihrer lieben Verstorbenen anderen Menschen helfen können. Es wäre sicher gut, wenn es bei uns auch möglich wäre, dass Hinterbliebene und Organempfänger nach einer gewissen Zeit im beiderseitigen Einverständnis Kontakt aufnehmen können. Das würde die Bereitschaft zur Organspende möglicherweise erhöhen.
Auf jeden Fall trägt diese Geschichte sicher dazu bei, noch einmal über das Thema Organspende nachzudenken.

Dani Atkins hat erneut einen sehr bewegenden und berührenden Roman vorgelegt, der von Liebe, Freundschaft, Trauerbewältigung und Hoffnung erzählt. Dabei gelingt es ihr wieder einmal ohne Kitsch auszukommen, echte, große Gefühle zu transportieren und schöne Botschaften zu vermitteln.
Wer emotionale Geschichten mag, wird, wie ich, begeistert sein und am Ende mit einem Lächeln zurück bleiben!

Fazit: 5 von 5 Sternen

 

© Fanti2412