Rezension

Eine Bibliothekarin mit der richtigen Empfehlung für die nötigen Denkanstöße

Frau Komachi empfiehlt ein Buch -

Frau Komachi empfiehlt ein Buch
von Michiko Aoyama

Bewertet mit 5 Sternen

Frau Komachi ist Bibliothekarin in einem Gemeinschaftszentrum in Tokio. Dort trifft sie nacheinander auf fünf Personen, die die Bibliothek aus unterschiedlichen Anlässen besuchen. Diese haben eines gemeinsam: Sie alle befinden sich an einem Punkt ihres Lebens, an dem sie mit sich und besonders mit ihrer beruflichen Tätigkeit unzufrieden sind. Sie vertrauen sich Frau Komachi an, die daraufhin jedem ein Buch empfiehlt und ihnen als Zugabe eine ihrer gefilzten Figuren schenkt. Frau Komachi verhilft ihren Besuchern so zu neuen Denkweisen. Damit legt sie den Grundstein für die Erfüllung von deren sehnlichsten Wünschen und ihres persönlichen Glücks. 

Der Roman ist in fünf Kapitel gegliedert, in denen jeweils ein Besucher Frau Komachis im Fokus steht. Gut haben mir die Verbindungen gefallen, die zwischen den Haupt- oder Nebenfiguren der einzelnen Abschnitte hergestellt werden. Mehrmals habe ich deshalb zurückgeblättert und einzelne Stellen noch einmal gelesen, um die Zusammenhänge besser greifen zu können. Die Figuren selbst sind allesamt liebenswürdig gezeichnet, angefangen bei der noch jungen Verkäuferin über den arbeitslosen Mangaliebhaber bis hin zu dem unglücklichen Rentner. Der Schreibstil der Autorin ist sehr ruhig und unaufgeregt, sodass sich das Buch leicht lesen lässt. 

Das Cover finde ich sehr harmonisch gestaltet. Es zeigt auf den ersten Blick den Handlungsort in einer Bücherei im asiatischen Raum und strahlt viel Ruhe aus. 

Wer asiatische Romane mit ruhiger Atmosphäre mag, ist mit "Frau Komachi empfiehlt ein Buch" gut beraten!