Rezension

Eine eigenwillige Ermittlerin

Agatha Raisin 01 und der tote Richter - M. C. Beaton

Agatha Raisin 01 und der tote Richter
von M. C. Beaton

Bewertet mit 5 Sternen

Agatha Raisin hat ihre PR-Agentur verkauft und setzt sich auf dem Land, im beschaulichen Carsely, zur Ruhe. Bei einem Backwettbewerb, bei dem sie nur teilnimmt, um sich beliebt zu machen, stirbt der Preisrichter, nachdem er ihre selbstgekaufte Quiche probiert hat. Agatha stolpert in ihre erste Ermittlung und gerät selber in Gefahr.

Lange habe ich einen Bogen um diese Serie gemacht und nicht zum ersten Mal habe ich festgestellt, wie unterschiedlich die Geschmäcker sein können. Der Kriminalfall ist wirklich nicht besonders, aber die Art, wie er erzählt wird, finde ich sehr besonders. Agatha Raisin ist kein wirklicher Sympathieträger. Ich mochte sie von Anfang an, weil sie kein Blatt vor den Mund nimmt und auch, weil ich ihre Ungeduld mit dummen und auch nicht so dummen Mitmenschen nachvollziehen kann. Auch die anderen Figuren sind witzig geraten, erinnern mich an die Inspector Jury-Reihe von Martha Grimes. Mit diesen skurrilen Gestalten möchte ich auch im Pub sitzen! Der Humor zieht sich durch den leider kurzen ersten Fall (256 Seiten) für die resolute Agatha, die bis auf ihre intelligenten Schlussfolgerungen nicht viel gemeinsam mit Miss Marple hat, an deren Figur sie offensichtlich angelehnt ist. Ich war sehr gut unterhalten und freue mich auf weitere Details rund um den Kosmos von Carsely.

Für Krimileser, die auch am Drumherum der Figuren und an Humor zwischen den Zeilen interessiert sind