Rezension

Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen

Die Pilotin -

Die Pilotin
von Amelia Carr

Bewertet mit 3 Sternen

Nancy wird im Frühjahr 1942 während des zweiten Weltkriegs als Pilotin für eine Elitetruppe, die aus Pilotinnen besteht, angeworben, um die britische Luftwaffe zu unterstützen. Sie reist dafür von ihrem Geburtsort Florida nach England. Dort beginnt das größte Abenteuer ihres Lebens für sie. Sie trifft dort nämlich auf den Kampfpiloten und Ausbilder Mac und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Allerdings ist sie zu diesem Zeitpunkt schon verlobt und so nimmt das Schicksal seinen lauf...
Sommer 2006: Nancy ist mittlerweile eine alte Frau, die Familie aufgrund der vielen Geheimnisse entzweit. Doch Nancy verspürt den Drang vor ihrem Tod nochmal alles richtigzustellen und bittet deshalb ihre Enkelin Sarah ihr einen letzten Wunsch zu erfüllen und nach Mac zu suchen.
Bei dieser Suche kommen viele Geheimnisse ans Licht, alte Wunden werden aufgerissen und das Familiendrama nimmt seinen Lauf...

Die Geschichte spielt abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit. In den Teilen, die in der Vergangenheit spielen geht es hauptsächlich um Nancys Leben als Pilotin im zweiten Weltkrieg und ihrer Beziehung zu Mac. In der Gegenwart werden dann nach und nach die Geheimnisse aufgedeckt.

Mir persönlich haben die Teile, die in der Vergangenheit spielen deutlich besser gefallen. Man bekommt einen interessanten und informationsreichen Einblick in die damalige Zeit und auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Insgesamt waren diese Teile sehr spannend, ohne diese wäre das Buch für mich nämlich ein totaler Reinfall gewesen.

Die Abschnitte des Buches, die in der Gegenwart spielten waren für mich aber leider oft der totale Reinfall, besonders gegen Ende hin. Es fehlte der Spannungsbogen und die Autorin hat sich oft in ausschweifende Details verloren. Auch konnte ich viele Entscheidungen der Protagonisten nicht  nachvollziehen. Sie waren mir einfach nicht sonderlich sympathisch. Auch gab es meiner Meinung nach auch einfach viel zu viele Charaktere, aus deren Sicht erzählt wurde. einige davon wären für die Handlung nicht notwendig gewesen und haben das Buch nur unnötig in die Länge gezogen.
Auch haben mich die vielen Geheimnisse am Ende einfach nur noch genervt und viele Wendungen waren für mich mehr als unrealistisch, besonders auf den letzten Seiten. Hier wollte die Autorin scheinbar noch einmal alles irgendwie geradestellen und hat mit allen Mittel versucht noch ein Happy End für alle Beteiligten hineinzuquetschen.

Den Schreibstil der Autorin fand ich stellenweise sehr angenehm (Vergangenheit) , dann aber auch wieder s
langatmig (Gegenwart). Besonders gestört hat mich dabei der schnelle Wechseln zwischen den Perspektiven. Dadurch war ich oft verwirrt und musste erst noch einmal genau nachlesen, aus welcher Perspektive den jetzt genau erzählt wird.

Insgesamt hat mir das Buch so mittelmäßig gefallen. Wie oben schon gesagt fand ich die Schilderungen der Vergangenheit toll, die Gegenwart hat mich aber nicht überzeugt. Für mich waren es einfach zu viele Ereignisse, Geheimnisse und unrealistische Protagonisten auf einmal. In meinen Augen hätte man das Buch auch gut auf etwa 400 Seiten kürzen können und die ganzen unnötigen Details weglassen können. Dann wäre es sicher eine grandiose Geschichte geworden, so ist sie aber leider nur mittelmäßig.