Rezension

Eine Insel voller Mörder...

Und dann gab's keines mehr - Agatha Christie

Und dann gab's keines mehr
von Agatha Christie

Bewertet mit 4 Sternen

Hier haben wir einen Krimi der unbestrittenen Queen of Crime, der einmal mehr ohne einen ihrer bekannten Ermittler auskommt. Dafür haben wir ein äußerst spannendes Setting: Zehn Leute werden unter verschiedensten Vorwänden auf eine Insel gelockt und dort damit konfrontiert, dass jeder von ihnen in seiner Vergangenheit für den Tod eines Menschen verantwortlich war. Nun will sie offenbar jemand dafür zur Rechenschaft ziehen. Genau wie in dem Kinderreim „Zehn kleine Negerlein“ stirbt nach und nach einer der Zehn. Da sie abgeschnitten auf einer Insel festsitzen ist Rettung erst einmal nicht in Sicht und was die Spannung noch erhöht: Der Mörder muss einer von ihnen sein! Nur wer?

Das war wieder ein toller Fall zum mitraten, rätseln und ein bisschen gruseln. Die Zusammensetzung der Charaktere ist gut gelungen, es gibt einen Arzt, eine Sportlehrerin, einen pensionierten Richter, einen Lebemann, einen Polizisten, ein Butlerehepaar und einige mehr. Das Misstrauen untereinander ist natürlich enorm. Wem kann man trauen? Wer hat sich wo aufgehalten? Wer muss als nächstes sterben? Und stimmen die Anschuldigungen, dass sie alle Mörder sind? Ich könnt mir die Geschichte auch ganz wunderbar in einer moderneren und etwas reißerischen Form vorstellen. Aber auch bei Christie mit dem Fokus auf dem „Whodunnit“-Rätsel ist es eine sehr spannende Geschichte. Einzig die Auflösung fand ich nicht komplett gelungen und an der ein oder anderen Stelle ein klein wenig zu konstruiert. Bis dahin aber ein großartiger Fall ohne Längen, der beste Unterhaltung in Christie-Stil verspricht!

Kommentare

wandagreen kommentierte am 08. Mai 2018 um 22:00

Das stimmt. Aber ein echter Fan hat doch längst alle Romane von der Agatha inhaliert.

katzenminze kommentierte am 08. Mai 2018 um 22:04

Ach, sie war so produktiv... ;) Und ich hab auch mal einen ganz blöden erwischt.