Rezension

Eine junge Frau geht ihren Weg

Die Wolkenstürmerin -

Die Wolkenstürmerin
von Birgit Zimmermann

Bewertet mit 4 Sternen

Die 50er Jahre, und eine junge Vollwaise will hoch hinaus.

Marlene Lilienthal will nach dem Unfalltod der Eltern mit ihrer neuen Idee eines Luftaxiunternehmens die Familienfirma in Hamburg retten.

 

Das Cover sieht aus wie ein Filmplakat aus einem 50er Jahre Film. Das fand ich sehr passend für das Buch, da es genau zur Zeit des Wirtschaftswunders spielte.

 

Viele Frauen haben während des Krieges Unternehmen geleitet, doch nachdem die Männer von der Front zurück kamen, sich wieder zu Heim und Herd zurück gezogen.

Schön das Marlene eine starke Frau ihrer Zeit sich  in dieser Männerdomaine zu behaupten suchte.

 

In dem Buch spiegelte sich das Leben der 50 er Jahre wieder. Alles ist im Aufbruch und trotzdem hat das Land noch an den Folgen des Krieges zu knabbern. Die Soldaten sind zum großen Teil zurück, aber brachten auch neue Probleme mit sich, da viele die Kriegsereignisse nicht vergessen konnten.

 

Der Ost- West Konflikt brodelt und während die Bundesrepublik voran marschiert und das Wirtschaftswunder in vollem Zügen genießt, bleibt die DDR mit ihren Idealen eher auf der Strecke und muss mit vielen Flüchtenden, die ihr Land verlassen wollen, zurecht kommen.

 

In diesem Buch wird dieser Konflikt auf dramatische und sehr berührende Art geschildert.

 

Auch die Familie , die durch Tante, Onkel und zwei Cousins, Marlene erhalten blieb, tat ihr Übriges dazu den Roman spannend zu halten.

Hier gefiel mir die ruhige Art des Onkels und das fröhliche Naturell der Tante. Der Cousin in Paris, der zu Marlene stand und der Cousin in Hamburg, der als Gegenpart den schlechtesten Deal in diesem Buch gemacht hatte.

Alles in allem eine Runde Sache, auch zwischen gut und böse.

 

Wer mir zu aalglatt war, war A.von Treskow. Hier war ich mir bis kurz vor Ende nicht sicher, ob er nicht doch was im Schilde führt. Auch als Marlene hinter sein Geheimnis kommt war mir alles zu glatt gelaufen. Ich konnte mir nicht vorstellen, das man so etwas wie eine Randnotiz behandelt und schnell erzählt.

Das wäre der einzige Kritikpunkt den ich an dem Buch hatte. Da das Geheimnis als eher Nebensächlichkeit behandelt wurde.