Rezension

Eine kreative Idee

Dream Men Come True -

Dream Men Come True
von Christiane Bössel

Bewertet mit 2.5 Sternen

~Dream men come true~ von Christiane Bößel

Adalize ist eine Traumwandlerin. Sie kann also in die Träume anderer Menschen gelangen und sogar alles materialisieren, das sich dort befindet.
Diese Gabe haben sie und ihre Mutter zum Geschäftsmodell gemacht: Sie materialisieren Traummänner. Ihr Unternehmen ist ziemlich erfolgreich, doch dann geschieht etwas Unerwartetes ein Mann wird "zurückgegeben".

Seit ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe, war ich begeistert von der Idee des Traumwandelns. Und zwar mit all ihren Facetten: Sowohl das Betreten fremder Träume, als auch das Materialisieren von Gegenständen und Personen. Ich finde auch, dass diese Idee im Roman gut umgesetzt wurde.

Adalize hat mich in manchen Passagen genervt. Sie benimmt sich eher wie ein hormongesteuerter Teenie, als eine erwachsene Frau, geschweige denn als eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Mir ist das besonders aufgefallen, als sie zu Beginn versucht hat, sich nicht in Jax zu verlieben und später, als sie in Frankreich waren. Aber auch zwischendurch gab es immer wieder Reaktionen von ihr, die einfach nur kindisch waren.
Die Charakterentwicklung, die Jax vollzogen hat, war schön zu beobachten. Er hat sich vom derben Macho zum nachdenklichen Mann gemausert. Dadurch wurde er für mich unglaublich sympathisch. Besonders seine Sicht auf das Materialisieren hat mich sehr berührt.
Neben Jax fand ich auch Adalizes Vater sehr sympathisch. Besonders seine Geduld hat mir gefallen. Aber auch seine Bodenständigkeit, immerhin geht er seiner Arbeit immer noch nach, obwohl seine Frau ein sehr erfolgreiches Geschäft führt.

In diesem Roman gibt es sehr viele explizite Szenen. Um ehrlich zu sein, haben mir aber die Wenigsten gefallen. Mir fehlte die prickelnde Atmosphäre, dafür war alles viel zu grob. Zwar sind sie für den Verlauf der Geschichte wichtig, aber sie hätten für mich nicht unbedingt bis ins Detail beschrieben werden müssen. Außerdem wird so die Tatsache in den Hintergrund gerückt, dass die Traummänner mehr sind, als teuere Sexspielzeuge.
Auch die Ausdrucksweise hat mich teilweise etwas gestört. So fielen Worte, wie Schlampe oder Bitch ziemlich oft. Es ist zwar verständlich, dass einem mal so ein Wort herausrutschen kann, wenn man wütend ist, jedoch nicht so oft.

Im letzten Drittel des Buchs gaben es für mich ein paar offene Fragen, die sich bis zum Schluss auch nicht geklärt haben. Bspw. tauchten Adalizes Eltern einfach zur rechten Zeit auf, woher sie aber wussten, dass sie von ihrer Tochter gebraucht wurden, bleibt unklar. Oder woher Adalize weiß, dass Jax nun endgültig weg ist, immerhin verschwand er schon zuvor temporär. Aber auch die Sache mit dem Füller habe ich nicht ganz verstanden.

Mein Highlight in diesem Roman waren die philosophischen Überlegungen zum Thema Liebe und dem Überlebenswillen von Menschen. Sie haben mich zum Nachdenken gebracht und sehr berührt.

Das Ende hat mir nur bedingt gefallen.

Ich würde "Dream men come true" jedem Fan von Romantasy ans Herz legen. Besonders die kreative Umsetzung des Traumwandelns ist lesenswert. Ich würde dieses Buch jedoch aufgrund der Vielzahl der expliziten Szenen nur Erwachsenen empfehlen.