Rezension

Eine Liebegeschichte rund um das historische Thema Kinderverschiffung

Ein neuer Anfang für die Liebe -

Ein neuer Anfang für die Liebe
von Susan Anne Mason

Bewertet mit 4.5 Sternen

1919. Quinn reist nach Kanada auf der Suche nach seinen drei Geschwistern, die über ein englisches Kinderheim hierher vermittelt wurden, während er im Kriegsdienst war. In Toronto versucht er mehr über ihren Verbleib ausfindig zu machen und stellt mit Entsetzen fest, dass sie als billige Arbeitskräfte vermittelt wurden. Aber es kommt noch schlimmer....
Zudem sucht Quinn auch nach der Nichte seines adligen Dienstherrn, Julia Holloway. Diese hat einiges Schlimmes erlebt und als Quinn sie findet, kann er sie aus einer sehr misslichen Lage befreien. Doch auch hier steht der Protagonistin noch einiges bevor, als die Vergangenheit sie einholt.

Die kanadische Autorin Susann Ann Mason hat einen sehr fesselnden Erzählstil. Ich habe diesen Roman sehr gemocht, die Protagonisten sind mir regelrecht ans Herz gewachsen. Ich mag historische christliche Romane, hier gespickt mit einer Liebesgeschichte, aber vor allem auch mit tragischen realen historischem Hintergrund. "Zwischen 1860 und 1948 wurden über 100.000 Kinder jeden Alters aus England zwangsmäßig nach Kanada verschifft, um hier vorrangig als Farmarbeiter eingesetzt zu werden"(Quelle, Anmerkung der Autorin, S. 381). Auch die erwähnten Dr- Bernardo-Heime gab es wirklich. Eine von vielen Organisationen, die Kinder als Arbeitskräfte ins Ausland vermittelte.

Die Sichtweisen wechseln im Buch, mal wird aus Sicht von Quinn erzählt, der seine Geschwister sucht, dann wechselt es immer wieder auch zu Julia, die damals gegen den Willen ihres Onkels einen Patienten nach Kanada begleitet hat, nun aber nicht nur auf sich allein gestellt ist, sondern auch noch ganz andere Probleme hat, die ihr über den Kopf wachsen.

Nicht alle Themen sind m.E. tief genug behandelt worden, dennoch ist es spannend erzählt worden und ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es gibt dadurch einen Einblick in das Leben von damals, Dinge, die damals passierten, die man sich heute kaum noch vorstellen kann, zumindest nicht in einem Land wie Kanada oder England. Die Figuren haben Tiefe und ihre Geschichte hat mich gefesselt.

Es gibt von der Autorin noch zwei andere Bücher, dies ist der dritte Band um eine Gruppe von Passagieren, die sich auf dem Schiff nach Kanada kennenlernen. Allerdings kann man die auch unabhängig voneinander lesen.Ich kenne die anderen noch nicht, habe mir aber jetzt einen weiteren Band zugelegt.