Rezension

Eine Liebeserklärung an Bücher

Buchland
von Markus Walther

Beatrice ist arbeitslos und findet als Buchhändlerin zum Glück bei Herrn Plana eine neue Stelle. Doch schnell stellt sich heraus, dass sein Antiquariat nicht nur eine Anlaufstelle für alte Bücher ist. Mysteriöse Dinge scheinen hier vorzugehen. Sogar die Stammkunden "Eddie" oder "Wolfgang" kommen Beatrice bekannt vor. Herr Plana entführt Beatrice die magische Welt des Buchlandes, eine riesen Bibliothek unter dem Geschäft und vielleicht noch vieles mehr.

Doch noch bevor sie das ganze Geheimnis um den Buchladen lüften kann, gerät ihr Mann Ingo in Gefahr. Gemeinsam mit Herrn Plana muss Beatrice die abenteuerlich Reise durch das mysteriöse Buchland antreten um ihren Mann und die gesamte Literatur zu retten.

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"Buchland" von Markus Walther ist wirklich eine epische Homage an die Liebe zu Büchern und ihren allgemeinen Wert. Eine wunderbar abenteuerliche Reise durch eine Bibliothek wie sie sich jeder Bücherliebhaber nur wünschen würde.

Währende der Geschichte glaubt man wirklich in eine andere Welt einzutauchen. Man befindet sich in dieser kleinen Buchhandlung, steigt die mysteriösen Treppen hinab und taucht in eine andere Welt ein.

Man bekommt das Gefühl, man würde mystische Bibliotheken alla Harry Potter in nur einem einzigen Buch serviert bekommen. Man kann den Staub der alten Bücher gerade zu auf den Fingern fühlen, die Druckerschwärze sehen und den Geruch neuer Bücher inhalieren. 

Wirklich eine Geschichte in der man sich einfach zum Träumen verlieren kann.

Die Charaktere sind wunderbar modelliert und so unterschiedlich wie sie nur sein könnten. Herr Plana ist der Sterotyp eines schrulligen alten und gleichzeitig besonders mysteriösen Buchhändlers, denn man sich in einer zauberhafen Welt nur wünschen kann.

Beatrice hingegen ist eine begeisterte Buchhändlerin, welche die Verschmelzung unserer Realität mit der Phantasiewelt aus Büchern gerne glauben möchte, allerdings eigentlich nicht zu glauben wagt. Diese abenteuerliche Welt würde sie nur allzu gerne einfach annehmen und befürchtet doch, diese irgendwann wieder verlassen zu müssen.

Ingo hingegen hat mit Büchern kaum was am Hut. Er vegetiert in seinem Leben dahin und steckt in seiner Normalität fest. Er kann nicht ausbrechen und phantasievolle Welten flüchten, vielleicht gerade weil er mit Büchern nichts zu tun hat.

Der Schreibstil ist etwas gehoben, doch perfekt abgestimmt auf die Geschichte. Diese genau Wortwahl und diese Bestimmtheit die in den Sätzen liegt transportiert die Geschichte nur allzugut. Jedes Wort strahlt gerade zu eine Mystik aus, genau wie es das Buch von sich selbst verlangt.

Wirklich schön sind die dauernden Anspielungen auf andere Bücher in "Buchland". Seien es berühmte Autoren oder Verbindungen zu zeitgenössischer Literatur. Kaum ein Kapitel erschafft hier nicht den Übergang zu einem anderen Werk und erweckt es zum Leben. Meine Lieblingsanspielung: die Erwähnung und Einflechtung von George Orwells "1984" - eines meiner Lieblingsbücher.

Könnte die Geschichte zwar stellenweise an "Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra" erinnern (welches allerdings später erschienen ist), so geht "Buchland" nochmal einen Schritt weiter. Hier geht es nicht nur um die Erklärung, dass wir Bücher lieben. Es geht vielmehr darum zu zeigen was uns die Welt der Bücher für phantastische Welten eröffnet und erschaffen kann, wenn wir es nur zulassen.

Ein MUSS für alle, die Bücher lieben und träumen wollen.