Rezension

Eine magische Liebe

Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch -

Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch
von Christina Rey

Bewertet mit 5 Sternen

1910, Kenia, Großwildjagd der Reichen und Schönen. 

Auch die siebzehnjährige Ivy ist mit ihrem Vater extra aus England angereist. Allerdings will sie sich nur die Tiere ansehen und hält so gar nichts von dieser Jagd auf Trophäen.

In der Savanne verliert sie ihr Herz an Afrika und die Menschen dort.

 

Ein wunderschönes Cover, das eine tolle Stimmung aufzeigt. Unterbrochen durch die große Schrift mit den großen Zeilenabständen. Es gefällt mir sehr gut.

 

Ivy ist eine tolle Protagonistin. Sie ist mit ihrer Jugend sehr erfrischend und echt.

Sie liebt das Leben und das Leben liebt sie.

Schon als kleines Kind nimmt sie erstmals mit der Andersartigkeit der Menschen auf dem afrikanischen Kontinent Berührung auf. Schon im Prolog lernt sie Ebony kennen. Das fand ich schon toll, da Ebony und Ivory eines meiner Lieblingslieder  von Paul Mc Cartney und Stevie Wonder ist.

 

Ebenso wie die Tasten auf dem Klavier,sollten auch im wahren Leben schwarz und weiß zusammen leben.

 

Ivory geht auf ganz natürlich Art und Unbefangen mit den Massai und Kikuju um. Sie akzeptieren sie, weil sie sich angenommen und verstanden fühlen.

 

Adrian, der Großwildjäger ist mir jedoch unangenehm. Er ist sehr machthungrig und beherrschend. So kommt auch er mit den Einheimischen klar, aber nur weil sie Angst vor ihm haben.

 

Ivys Vater kommt mir eher ein wenig trottelig und selbstverliebt vor. Ich mag ihm unrecht tun. Aber irgendwie scheint es ihm egal was Ivy den ganzen Tag so treibt, Hauptsache sie ist glücklich und stört nicht. Allerdings steht er wohl gehörig unterm Pantoffel, denn die wirklich wichtigen Entscheidungen trifft seine Frau.

 

Ivys Schwester Elisabeth kann ich schlecht beschreiben. Sie wirkte sehr oberflächlich und berechnend auf mich, und ich war erstaunt welch gute Menschenkenntnis sie aber auch an den Tag legen konnte.

 

Ebony ist von Ivys Tante sozialisiert worden. Er wirkt meist sehr angepasst und zeigt noch nicht wirklich was alles in ihm steckt.

 

Schwer gefallen ist es mir zu lesen wie die Engländer mit den Bewohnern der Kolonien umgingen. Aber das war ja bei jeder Landinbesitznahme wohl so. Die Einheimischen hatten plötzlich nichts mehr zu melden und konnten sich fügen, oder wurden vertrieben, oder im schlimmsten Fall getötet.

 

Die Szenen der Großwildjagd wurden genau beschrieben und ich litt mit Ivy mit, wenn eines der stolzen Tiere erlegt wurde, nur um dann später ausgestopft in einem der englischen Herrenzimmer an der Wand zu landen.

 

Ivy wählt ein Leben, das sie sich so sicherlich nicht ausgemalt hatte.

Auch der Ausbruch des ersten Weltkrieges reicht bis nach Afrika und verändert ihre Leben auf drastische Art und Weise. Aber Ivy wäre nicht Ivy, wenn sie keine Lösung für ihr Problem fände.

 

Wie man sicherlich an meiner Rezension feststellen kann, war ich tief in der Geschichte versunken und litt und freute mich mit der Protagonistin und ihren Mitstreitern.

Ich war traurig als das Buch zu Ende war. Gerne hätte ich weiter gelesen. Aber zu meiner Freude wird es dann bald einen zweiten Band geben, bei dem ich verfolgen kann, wie es Ivy und den Ihren weiter ergeht.