Rezension

Eine Mischung aus historischem Roman und Märchen

Bruderliebe - Stefanie Heindorf, Kathrin Lange

Bruderliebe
von Stefanie Heindorf Kathrin Lange

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Rapunzel auf eine neue Art und Weise.

Anfang 19. Jahrhundert: Die mittlerweile schon 18-jährige Theresia wird von ihrer Stiefmutter Henriette immer noch versteckt, übertrieben behütet, beobachtet und besessen kontrolliert. Und das nur, weil Henriette panische Angst davor hat, dass Theresia ihr Schicksal, von einem Mann schlecht behandelt zu werden, teilen könnte.

Einerseits finde ich ihre "Fürsorge" nachvollziehbar, aber andererseits ist es dann auch nicht verwunderlich, dass Theresia sich dadurch wahnsinnig unglücklich und wie in einem Käfig eingesperrt, fühlt.

Irgendwie schafft Theresia es dann doch mit Hilfe ihres Vaters sich am Karfreitag in der Messe zum ersten Male der Öffentlichkeit zu zeigen. - Wie nicht anders zu erwarten war, verliebt sie sich dort prompt in die grünen Augen von Sebastian Langenthal...

Mir hat das Buch sehr zugesagt, nicht zuletzt, weil ich ja sowieso schon ein Fan von historischen Romanen bin. Dieses Buch ist aber eine gut gelungene Mischung aus historischem Roman und einem Märchen. - Also eigentlich ein komplett neues Leseerlebnis für mich. ;-)

Die Sprache und die Schreibweise fand ich köstlich gut. Und ausnahmslos alle Charaktere waren wunderbar zu meiner Zufriedenheit beschrieben. Einige Protagonisten waren mir sehr sympathisch. Die "Bösewichter" des Romans mochte ich nicht, und wie sollte es anders sein, war ich auch froh darüber, dass sie (wie bei einem Märchen) ihre "rechte Strafe" bekommen haben.

Also rundum guten Gewissens zu empfehlen, vor allem denen, die historische Romane toll finden und Märchen ebenfalls lieben (bzw. geliebt haben).