Rezension

Eine richtig schöne Sommerlektüre

Cranberrysommer - Irene Hannon

Cranberrysommer
von Irene Hannon

Bewertet mit 5 Sternen

Hope Harbor - nomen est omen!

„Cranberrysommer“ ist eine leichte und „spritzige“ Lektüre, die ich sehr genossen habe. Hope Harbor ist eine (fiktive) Küstenstadt an der Pazifikküste der USA. Dorthin ist Michael, der Geschäftsführer einer wohltätigen Organisation aus Chicago 3.000 Kilometer gereist, um „nach vorne zu schauen und sich sein Leben zurückzuholen“. (S.7) Er lernt einige der Einwohner kennen und stellt fest, dass auch andere Menschen sehr mit ihrem Kummer verwoben sind.

Wir lernen diese Personen im Laufe des Buches auch kennen (und lieben), wir nehmen Anteil an ihren Schicksalen, hoffen mit ihnen, freuen uns über ihre Erfolge – langsam werden wir auch Bewohner von Hope Harbor...

Beziehungen zwischen Menschen in all ihren Facetten sind ein wichtiges Thema dieses Romans, gewissermaßen ein „roter Faden“: „Es war immer leichter, etwas sauber zu kriegen, solange der Schmutz frisch war. Ein Prinzip, das für Beziehungen genauso galt, wie für Töpfe und Pfannen“. (S.79) Lassen sich Beziehungen nach langer Zeit wieder „säubern“?

Ein anderes Thema sind „Schuldgefühle“: wie können Schuldgefühle gegenüber verstorbenen Partnern überwunden werden? Kann man sich selbst vergeben und verzeihen?

Die Autorin, Irene Hannon, lässt uns an einigen Stellen nachdenklich werden, an anderen Stellen schmunzeln (z.B. bei den Dialogen zwischen Pater Kevin und Pastor Baker musste ich lachen) oder – ja, ich gestehe es – Tränen der Rührung weinen...Und wie nebenbei erfahren wir einiges über Cranberrys... Dies alles in einem lebendigen und flüssigen Schreibstil, der mir ausgesprochen gut gefallen hat. Der Ort Hope Harbor wird so detailliert und liebevoll beschrieben, so dass ich Lust bekommen habe, sofort meine Koffer zu packen, um dorthin zu reisen, so könnte ich auch gleich mit den Protagonisten Freundschaft schließen...

Das Cover unterstützt den Inhalt des Buches: eine Schüssel mit Cranberrys auf einem blauen Holzfußboden oder Tisch, wobei der obere Teil auch durchaus Meer und Wolken darstellen könnten. Der Phantasie des Einzelnen werden keine Grenzen gesetzt... Sommer, Sonne, Leichtigkeit...

Dieses Buch setzt sehr hoffnungsvolle Akzente und Ansätze: die meisten Probleme können gelöst werden, manchmal mit Hilfe anderer Menschen, die einem zur richtigen Zeit „die Hand reichen“, manchmal muss man „innere Hürden“ überwinden, manchmal ist jemand im richtigen Augenblick am richtigen Ort...

Es herrscht eine positive und optimistische Aufbruchsstimmung, die sich wie von selbst auch auf uns Leser überträgt. Aus diesem Grund kann ich dieses „erfrischende“ Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen!