Rezension

Eine Sammlung von Kurzgeschichten lädt zu einer emotionalen Abenteuerreise ein...

In der Remise -

In der Remise
von Rüdiger Marmulla

Bewertet mit 5 Sternen

Beginnend mit "Der Abenteuergarten" habe ich meine erste emotionale Reise erlebt. Hier gewährt der Autor " Rüdiger Marmulla" ehrliche und authentische Einblicke in seine Persönlichkeit. Er hat aus seinen jungen Jahren viele Geschichten zu erzählen, die bei mir unterschiedliche Gefühle bewirkt haben. Er schreibt in seinem gewohnt schönem Schreibstil, punktgenau und ohne ausschweifender Ausschmückungen. Jeder Satz gibt dem Leser die nötigen Informationen, wobei das Emotionale nie verloren geht. Es ist ein besonderer Schreibstil, den ich so nur von Rüdiger Marmulla kenne und schätze.

Liest man dann der Reihe nach weiter, lernen wir "In der Remise" eine Schreibwerkstatt kennen, in der die wunderschönen Geschichten des Autors oftmals ihren Ursprung haben. Auch hier lässt "Rüdiger Marmulla" wieder tief in seine Persönlichkeit blicken. Es sind interessante Short Stories, die genauso passiert sind, und die bei mir auch das ein oder andere Tränchen haben fließen lassen. Es ist außergewöhnlich, dass ein Autor sich seiner Leserschaft auf diese Weise so öffnet.

Noch ganz ergriffen von der Vielfalt der Geschichten, trete ich meine nächste Reise an. Ich tauche ein in "Die Anatomie des Blumenkörbchens" In dieser Erzählung begegnet uns der Medizinstudent Ronald, der einmal in seinem Leben das Blumenkörbchen mit eigenen Augen sehen möchte. Wer über die berufliche Laufbahn des Autors Kenntnisse hat weiß, dass Rüdiger Marmulla auch in der Medizin Zuhause ist. Wir erfahren hier Wissenschaftliches gepaart mit einer Liebesgeschichte. Wer jetzt neugierig geworden ist, wo jeder Mensch in seinem Körper das Blumenkörbchen beherbergt, und warum es so schwer zu sehen ist, der sollte unbedingt dieses Buch lesen. Hochinteressant den medizinischen Ausführungen, in absolut verständlicher Form, von Rüdiger Marmulla zu folgen.

Viel zu schnell neigt sich das Lesevergnügen mit "Das Himmelsschiff auf Orientfahrt" dem Ende dieses Buches entgegen. Wir fahren mit dem LZ 127 Graf Zeppelin über Ägypten und Palästina, und begeben uns gedanklich in das Jahr 1931. Wir erleben eine Fahrt die geprägt ist durch wunderschön anzusehende Landschaften und tiefgründigen Gesprächen von Mitreisenden. Ein Satz aus dem Vorwort zu dieser Erzählung von "Andreas Schwantner" möchte ich hier gerne zitieren:" Mit seiner Erzählung will uns der Autor daran erinnern, dass unsere gemeinsame Menschlichkeit das Band ist, das uns alle verbindet." Wir lauschen während der Fahrt Gesprächen von Anhängern der vier großen Religionen, und werden von Seite zu Seite nachdenklicher. Viel Geschichtliches Wissen habe ich dabei auch erlang, und ich habe die integrierte Liebesgeschichte sehr genossen.

Von Anfang bis Ende des Buches war es für mich ein sehr schönes Lesevergnügen. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Autor so viel Persönliches mit seiner Leserschaft teilt. Auch deshalb ist dieses Buch sehr Besonders, sodass ich dieses Werk sehr gerne empfehle.

Natürlich vergebe ich 5 Sterne, wobei jede Erzählung eigene 5 Sterne verdient hätte.