Rezension

Eine sehr innovative Idee, trotz schwieriger Protagonistin...

Seeing what you see, feeling what you feel -

Seeing what you see, feeling what you feel
von Naomi Gibson

Bewertet mit 3 Sternen

"Seeing what you see, feeling what you feel" ist anders. Ich finde es sehr schwierig die Geschichte wirklich zu beschreiben, weil ich tatsächlich erst sehr wenig über KI gelesen habe und auch nur ein sehr laienhaftes Verständnis von Computertechnik, etc. besitze. Zunächst hat Naomi Gibson einen angenehmen Schreibstil, der die Informatik-Facts leicht verständlich erläutert und darstellt. Es wirkte auf mich sehr jugendsprachlich, deswegen habe ich mich teils nicht wirklich angesprochen gefühlt. Solche Stile können gut sein und funktionieren, aber für mich war es zu jugendlich muss ich gestehen. Es ist nicht so, dass ich kontinuierlich dran geblieben bin, dafür hat es mich, trotz der coolen Thematik, nicht genug gepackt, aber ich war trotzdem neugierig auf Lydias und Henrys Geschichte. Lydia ist für mich eine sehr schwierige Protagonistin, die ich auf der einen Seite sehr gut nachvollziehen kann. Ihr sind ein paar ziemlich schlimme Dinge passiert, ihr Bruder tot, ihr Vater hat sie verlassen, ihre beste Freundin verhält sich richtig asozial und ihre Mutter lebt gedanklich auch in einer ganz anderen Welt. Sie ist ganz allein und sie sucht nach etwas, was sie sich nicht eingestehen möchte. Andererseits ist sie intelligent, obgleich ihr Verhalten an mancher Stelle sehr moralisch fragwürdig ist. Natürlich ist Moral sehr subjektiv. An sich finde ich die Grundidee klasse und sehr interessant. Eine künstliche Intelligenz, die immer mehr die Kontrolle übernimmt, die Interaktion mit Lydia, ihre immer inniger werdende Beziehung, aber irgendwie hätte ich gerne noch mehr über Henry erfahren, über seinen Entstehungsprozess, einfach mehr. In dieser Hinsicht blieb die Geschichte sehr blass, genauso wie die Spannung an so mancher Stelle auf der Strecke blieb. Der Alltag von Lydia ist nicht allzu interessant, alles bleibt ziemlich blass. Ein roter Faden ist schwierig zu benennen, weil die Geschichte überwiegend vor sich hinplätschert.

Trotz der coolen Thematik und dem Schreibstil konnte mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen. Sie plätschert überwiegend vor sich hin, sodass ich nicht wirklich eine Beziehung zu Lydia aufbauen konnte. Deswegen vergebe ich 3/5 Sterne.