Rezension

Eine spannende Zeitreise auf die schwäbische Alp ...

Die Fotografin - Am Anfang des Weges - Petra Durst-Benning

Die Fotografin - Am Anfang des Weges
von Petra Durst-Benning

Bewertet mit 5 Sternen

Soeben habe ich mal wieder ein tolles Buch über eine starke und unkonventionelle Frau von der sympathischen, quirligen Autorin Petra Durst-Benning beendet und bin begeistert. Man spürt fast zwischen den Zeilen zu hören, dass auch Petra sich niemals von einem Mann unterbuttern lassen würde. 
Während es sich bei der ersten Protagonistin Mimi um eben jene starke Frau handelt, dürfen wir als Leser und Hörer auch noch Eveline kennen lernen. Auch sie war stets eine junge Frau, die wusste was sie wollte und ihren Kopf mit allen Mitteln durchsetzte. Leider hat sie es mit ihrer ehemals großen Liebe Klaus nicht so gut erwischt. Er ist und bleibt ein sturer Weber, der ihr und den Kindern das Leben in der Leineweberstadt Laichingen schwer macht. Um herauszufinden, was die Beiden verbindet und natürlich noch viel mehr, möchte ich diesen Roman wärmstens empfehlen. Er spielt in einer spannenden Zeit. In einer Zeit, in der der Industrialisierungsprozess mit großen Schritten auch über die Schwäbische Alb hinwegfegt. Während Heimarbeit noch immer weit verbreitet ist, wird die Arbeit in den Fabriken immer fortschrittlicher. Auch Frauen arbeiten inzwischen in der Fabrik dennoch ist eine selbstständige Fotografin wie Mimi den Älplern noch immer ein wenig suspekt. Die drei Ks – Kinder, Küche, Kirche – werden den Frauen hier noch als Lebensphilosophie eingetrichtert. Sie sollten sich um die Erziehung des Nachwuchses, die Haus- und Gartenarbeit und die Vermittlung und Einhaltung moralischer Prinzipien, wie sie die Kirche gebot, kümmern und vermitteln. Aber, lange Rede, kurzer Sinn, wer Lust auf einen spannenden historischen Roman mit hervorragender Recherche in Hörbuch oder Schriftform genießen möchte, ist hier bestens bedient. Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil.