Eine Stadt sieht rot
Bewertet mit 3 Sternen
Dies ist meiner erster Slupetzky und meine erste Begegnung mit dem Lemming. Der Wiener Gesang hat mich sehr schnell für ihn eingenommen. Ich mag den skurril angehauchten Erzählton und das leicht verschleppte Erzählen. So kann die Spannung nicht ins Unermessliche und damit Unerträgliche wachsen, sondern bettet sich in eine gewisse Zuversicht, dass der Lemming es schon rechtzeitig richten wird. Die Story um die Gegner des Ampellichts ist zwar eigentlich hanebüchen, erscheint aber im Kontext der gerade überstandenen Pandemie plötzlich gar nicht mehr so abwegig und offenbart ja letztlich auch die wirklichkeitsnahen Untiefen im Menschlichen, Verschwörung hin oder her.
Am liebsten hab ich die vielen scharf gezeichneten Nebenfiguren des Wiener Stadtlebens, die dem Mops und dem verstrahlten Lemming so begegnen. Und wenn was gut ist und gefällt, dann braucht man auch nicht unnötig viele Worte verlieren. Lest halt selber.