Rezension

Eine tierische Kriminalsatire - einfach klasse

Bärenklau - Ralf Waiblinger

Bärenklau
von Ralf Waiblinger

Bewertet mit 5 Sternen

Ex-Kommissar Spekulantius Bösenschreck will in der Zuckerbäckerei seiner Adoptiveltern für seine wasserballettgymnastiksüchtige Frau Barbarella einen Luggeleskäsekuchen besorgen. Im elterlichen Wohnzimmer sitzt sein Vater total verstört auf dem Sofa, der Safe steht offen. Keines der wertvollen Präzisiosen fehlt - bis auf das Familienbackbuch, das Allerwertvollste, was seine Familie besitzt. Bösenschreck sollte sich zwar im eigenen Interesse aus den Ermittlungen heraus halten. Trotzdem folgt er den wenigen Spuren, die sein Nachfolger Kriminaloberkommissar Butscher nicht sieht. Dabei ergeht es ihm manchmal hundeelend...

"Bärenklau" ist nach "Hasenpfeffer" der 2. Fall für Spekulantius Bösenschreck, einen Hund mit menschlichen Zügen und seiner sprichwörtlichen Spürnase. Auch alle anderen Mitwirkenden stammen aus dem Tierreich und werden im Vorspann mit ihrem Konterfei vorgestellt. So hatte ich während der Ermittlungen immer ein klares Bild der Protagonisten vor Augen.

Der unvergleichliche Sprachwitz gepaart mit Spannung und Humor machen das Lesen für mich zu einem absoluten Genuss. Dazu die Illustrationen, die verschiedenste Situationen der Geschichte darstellen - einfach genial.

Der Fall selbst wartet mit immer neuen Wendungen und Verwirrungen auf und lässt mich, genau wie KOK Butscher, auf immer neue Verdächtige reinfallen. Obwohl ich sehr viel geschmunzelt und auch mal laut gelacht habe, lässt die Spannung nichts zu wünschen übrig. Sogar einige nachdenkliche Momente finden hier ihren Raum.

Als Fan tierischer Kriminalsatire gibt es für mich nichts Besseres, wie die beiden Bücher mit ihren fantastischen Illustrationen von Ralf Waidinger. Ich freue mich schon heute auf eine Fortsetzung.